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Ich bin Mutter eines Engels!

Fernab von psychologischen Erkenntnissen und Studien geht jeder Mensch mit einem Verlust anders um. Aber wie viel Leid kann man ertragen? Wir sprachen mit einer Mutter aus dem Bezirk Völkermarkt über den Tod ihres Kindes. Das Thema Sterben betrifft jeden. Ein Thema über das aber weniger gerne gesprochen wird, besonders wenn es das eigene Kind…

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Fernab von psychologischen Erkenntnissen und Studien geht jeder Mensch mit einem Verlust anders um. Aber wie viel Leid kann man ertragen? Wir sprachen mit einer Mutter aus dem Bezirk Völkermarkt über den Tod ihres Kindes.

Das Thema Sterben betrifft jeden. Ein Thema über das aber weniger gerne gesprochen wird, besonders wenn es das eigene Kind betrifft. Eine Mutter hat sich nach dem Tod ihres ungeborenen Babys dazu entschlossen Betroffenen Kraft zu geben – Kraft um weiterzuleben – denn sie sind nicht alleine.

Auch nach Jahren tut es immer noch weh…

Sie erinnert sich, als wär es gestern gewesen. Eine Frau, die ihr Leben fest im Griff hatte und sich einen Namen in der Arbeitswelt machte, hatte wie viele Frauen einen Wunsch – ein Kind zu bekommen. Den positiven Test in der Hand, wuchs ihr Glück dann von Woche zu Woche. „Es war wie ein Geschenk für uns, nur das Warten darauf hat ein wenig Nerven gekostet“, erzählte sie. Über Komplikationen dachte sie nie nach. Als ihre Ärztin ihr bei einer Routinekontrolle erklärte, keinen Herzschlag mehr zu hören, wurde sie damit konfrontiert – wie ein Schlag ins Gesicht.

Wenn die Welt dunkel wird…

Sie konnte ihr Schicksal nicht realisieren. Stunden wurden zu Tage, Tage zu Wochen. Irgendwann konnte sie nicht mehr weinen. „Es ging nicht mehr. Ich glaube irgendwann kann man nicht mehr weinen. Denn ich war fest davon überzeugt an der Situation zu zerbrechen“, sagte sie mit Tränen in den Augen.

Du bist nicht allein!

Die Angst, von anderen hinterrücks verurteilt zu werden, war viel zu groß. Verstanden fühlte sie sich das erste Mal wirklich als sie andere Mütter kennen lernte, die ihr Schicksal teilten. Und es waren viele. Es wurden immer mehr Frauen die ihr, in einer ruhigen Minute am Grab ihres Kindes, an die Schulter fassten und ihr zuflüsterten „I versteh di. Meins is a a Engal!“

„Es schmerzt noch immer, aber ich kann damit umgehen. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Trotzdem bin ich heute, zwei Jahre danach, noch nicht dazu bereit es nochmal zu versuchen. Die Zeit wird kommen, da bin ich mir sicher. Und ich bin ja schon Mutter – Mutter eines wundervollen Engels der jeden Tag über meine Wangen streichelt und dem ich sage: Mein kleiner Schatz, ich liebe dich!“

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  • Online: 02.05.2019 - 11:11

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