St. Kanzian am Klopeiner See
4 Minuten Lesezeit

St. Kanzian am Klopeiner See

Der „Tschick-Check“ – Undercover am Klopeiner See

Die Sonne, mit ihrer unbarmherzigen Kraft, hatte uns vergangene Woche ja wieder fest im Griff. Ein Grund mehr, sich bereits früh morgens in den Außendienst zu begeben – ab auf den Klopeiner See – mit dem Fokus auf den blauen Qualm und den Dreck den Raucher hinterlassen. Nach gefühlten vier Stunden Parkplatzsuche und einem Fußmarsch…

Werbung

Die Sonne, mit ihrer unbarmherzigen Kraft, hatte uns vergangene Woche ja wieder fest im Griff. Ein Grund mehr, sich bereits früh morgens in den Außendienst zu begeben – ab auf den Klopeiner See – mit dem Fokus auf den blauen Qualm und den Dreck den Raucher hinterlassen.

Nach gefühlten vier Stunden Parkplatzsuche und einem Fußmarsch von ungefähr einem halben Kilometer, war das Ziel schon in Sichtweite. An der Kassa angekommen, knapp fünf Euro leichter, wurde mir ein Aschenbecher angeboten. Kurz verwirrt, wurde mir aber später klar „warum, weshalb, weswegen“.

Ein schattiges Plätzchen – Fehlanzeige. Die Bäume rund um den See sind wohl weitaus begehrter, als das Kunstprojekt „For Forest“ in der Landeshauptstadt. Zurück zum Eingang, nach einem Sonnenschirm lechzend, fällt der Blick auf ein älteres Wiener Ehepaar. Vor sich den Wiener Melange und ein Sachertörtchen. Die Frau wild gestikulierend und schreiend, weil der rauchende Göttergatte bereits zum X-ten Mal die Batterien seines Hörgerätes vergessen hat zu wechseln – irgendwie auch verständlich im Urlaub.

Gut – der Platz auf der Liegewiese ist gesichert. Das sich diese Wiese nach knapp einer Stunde zu einer Ölsardinendose verwandelt, war irgendwie logisch bei diesen Temperaturen. Einen bequemen Platz eingenommen, das Tablet in der Hand um Notizen und Gedankengänge nicht zu vergessen, wurden die Raucher ins Visier genommen. Da an zwei öffentlichen Strandbädern in St. Kanzian an den Stegen bereits Rauchverbot gilt, wurde der Fokus nicht nur auf den blauen Dunst, sondern auch auf die Stummel gelegt, die zu „Tausenden“ im wärmsten See Europas treiben würden. Die „Tschicka“ die genüsslich an ihrem Glimmstängel ziehen, haben sich sichtlich alle einen Aschenbecher geschnappt der ihnen angeboten wurde – auch am Steg. Nach einem Aufenthalt im Wasser, natürlich auf Stummelsuche, wurde ich leider enttäuscht, denn gefunden wurde nichts.

Ab zum Sandhaufen der extra für die kleinen Badegäste aufgeschüttet wurde bettelte ich bei den Kids um eine Spielzeugschaufel. Ein 4-jähriger junger Mann erbarmte sich meiner und teilte sein wertvolles Gut. Im Matsch wühlend und Sandburgen bauend fand ich wiederum nicht das wonach ich suchte.

Schlussendlich ging es ab zu mehreren Nichtrauchern. Kurz vorgestellt, wurden mir meine Fragen, ob sie der Zigarettenrauch in freier Natur stören würde und sie sich von Tschickstummel überhäuft fühlen würden, kurz und knapp mit NEIN beantwortet.

Mein persönliches Fazit: Rauchverbote wohin das Auge reicht. Dennoch verdient sich der Staat an den Süchtigen dumm und dämlich. Ein hoher Prozentanteil von ihnen, wie an dem kleinen Beispiel vom Klopeiner See, sind auch keine „Dreckschweine“ die die Umwelt verschmutzen. Lasst den Rauchern doch noch ein Stückchen Freiheit – sie sind keine Unmenschen. Sie haben nur nicht das Bedürfnis oder besser gesagt den Willen dazu, zum Rauchen aufzuhören, nur weil andere das so wollen.

Werbung
  • Online: 01.08.2019 - 09:08
  • Edit: 01.08.2019 - 09:40

Schreiben Sie einen Kommentar