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Leiter des Kriminalreferates Rudolf Stiff im Interview mit VK24

Im März 2019 begannen die Ermittlungen der Suchtmittelerhebungsgruppe des Bezirkspolizeikommandos Völkermarkt mit dem LKA Kärnten, gegen zwei unabhängig voneinander agierenden Suchtgiftringe im Bezirk Völkermarkt. Bereits Anfang August 2019 wurden bei einem kombinierten Zugriff fünf Personen festgenommen und sechs Hausdurchsuchungen durchgeführt. Im Zuge weiterer Ermittlungen ist man auf einen 35-jährigen Wiener gestoßen, der als Sozialarbeiter bei…

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Im März 2019 begannen die Ermittlungen der Suchtmittelerhebungsgruppe des Bezirkspolizeikommandos Völkermarkt mit dem LKA Kärnten, gegen zwei unabhängig voneinander agierenden Suchtgiftringe im Bezirk Völkermarkt. Bereits Anfang August 2019 wurden bei einem kombinierten Zugriff fünf Personen festgenommen und sechs Hausdurchsuchungen durchgeführt. Im Zuge weiterer Ermittlungen ist man auf einen 35-jährigen Wiener gestoßen, der als Sozialarbeiter bei einer Wiener Beratungsstelle tätig war. Er hat als Fahrer für Beschaffungsfahrten Heroin aus Slowenien nach Kärnten fungiert – VK24 berichtete.

Insgesamt konnte den beiden Suchtgiftringen von April 2018 bis August 2019 der Handel von 22 Kilogramm Kokain nachgewiesen werden. Der Verkaufswert lag bei rund 1,3 Millionen Euro.

Diese beiden Fälle zählen zu den größten Erfolgen im Jahr 2019 des Völkermarkter Bezirkspolizeikommandos und dem Leiter des Kriminaldienstreferates Rudolf Stiff. Wir haben uns mit ihm über seine Arbeit unterhalten.

Der Mann ohne Uniform

Rudolf Stiff ist seit 1. Mai 2013 Leiter des Kriminalreferates Völkermarkt. Er pendelt seit acht Jahren von Ochsendorf nach Völkermarkt zur Arbeit. Der gebürtige St. Veiter, legt viel Wert auf Privatleben. Für ihn hat Menschlichkeit und Charakter einen sehr hohen Stellenwert. Er sagt von sich selbst: „Ich bin sehr amikal“. Seinen persönlichen Ausgleich findet er im Sport – fit bleiben lautet also die Devise.

Und täglich grüßt das Murmeltier…

Sein Arbeitstag beginnt damit, die vergangenen 24 Stunden vor Ort Revue passieren zu lassen. Es werden aktuelle Delikte und Ermittlungsschritte, die seitens seines Teams gesetzt wurden, gecheckt. Nach der morgendlichen Besprechung mit der Suchtmittelerhebungsgruppe und den Präventionsbediensteten kann der Tag beginnen. Diese Routineaufgaben heißen jedoch nicht, dass es im Kriminalreferat langweilig zugeht. Ganz im Gegenteil…

2018 wurden, dank der ausgezeichneten Ermittlungen der Beamten im Bezirk Völkermarkt, 73 Prozent aller Fälle aufgeklärt. „Österreichweit ist Völkermarkt eines der besten Bezirke, mit der höchsten Aufklärungsrate“, erklärt Stiff. Die beiden oben angeführten Fälle zeigen aber auch wieder, wie langwierig einige Ermittlungen sein können.

Die dunkle Seite des Bezirks

Auf die Frage, ob er Mitleid mit den Personen hat, die mit Drogen „abgerutscht“ sind, antwortete der Kriminaldienstreferent zweigeteilt. Der Weg des Abrutschens ist bei jedem möglich. Es können unvorhersehbaren Situationen eintreffen und man kann aus purer Verzweiflung zu illegalen Substanzen greifen. Diese Menschen tun Stiff leid. Nicht leid tun ihm wiederum die Dealer. Sie sind diejenigen, wie er betont, die aus dem Verkehr gezogen werden müssen, denn sie sind diejenigen, die unsere Kinder und Jugendlichen in den Abgrund reißen.

Von der Legalisierung leichter Drogen wie Cannabis hält Stiff nichts: „Die Richtung, die bei Suchtgiftbekämpfung eingeschlagen wird, ist für mich der falsche Weg. Ich wünsche mir eine härtere Gangart für Dealer.“

Ein weiteres Problemkind ist das Internet. Interessierte Kollegen werden in diesem Bereich der Kriminalitätsbekämpfung ausgebildet und auf Schulungen geschickt, damit der Anschluss nicht verloren geht. Denn wie auch bei den Drogen, heißt es in Sachen Internetkriminalität ebenso – es kann jeden treffen.

Jeder der in diesem Sinne Hilfe benötigt, kann sich an allen Polizeidienststellen, beim Bezirkspolizeikommando oder beim Präventionsbeauftragten Bezirksinspektor Günther Kazianka melden. „Habt keine Scheu – Hilfe wird zu hundert Prozent gegeben“, betont Rudolf Stiff.

Die Polizei, dein Freund und Helfer?

Wegschauen oder die Polizei alarmieren? Na, auf jeden Fall der Polizei melden. „Wegsehen ist keine Option, denn das ist nicht der richtige Weg“, erklärt Stiff. „Es gehört von der Bevölkerung viel mehr Zivilcourage an den Tag gelegt.“

Rudolf Stiff ist der Meinung, dass der Spruch „Die Polizei, dein Freund und Helfer“ nicht nur gesagt, sondern auch getan wird. Die Polizei findet Mittel und Wege, denn sie sind für die Bevölkerung da.

Last but not least

Auch seine abschließenden Worte kamen dem smarten Mann wie aus der Pistole geschossen: „Wir schauen auf euch!“ – Gut für uns, schlecht für Kriminelle!

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  • Online: 23.01.2020 - 20:03
  • Edit: 23.01.2020 - 20:05

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