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Drogenring gesprengt: Kopf der Bande organisierte die Geschäfte vom Gefängnis aus

Durch umfangreiche Ermittlungen des Landeskriminalamts Kärnten, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, mit dem Namen „Operation Angel“, konnte ein Suchtgiftring zerschlagen werden. Im Zuge dessen konnte auch ein fingierter Raubüberfall, der im September 2019 auf ein Wettlokal in Klagenfurt stattgefunden hat, geklärt werden. Die Ermittlungen führten zu einer kriminellen Gruppe, welche ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Einnahmen aus dem organisierten…

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Durch umfangreiche Ermittlungen des Landeskriminalamts Kärnten, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, mit dem Namen „Operation Angel“, konnte ein Suchtgiftring zerschlagen werden. Im Zuge dessen konnte auch ein fingierter Raubüberfall, der im September 2019 auf ein Wettlokal in Klagenfurt stattgefunden hat, geklärt werden.

Die Ermittlungen führten zu einer kriminellen Gruppe, welche ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Einnahmen aus dem organisierten Suchtgifthandel bestritt. Im Januar 2019 wurden diese Ermittlungen eingeleitet und genau ein Jahr später bei mehreren Zugriffsaktionen in Klagenfurt, Villach, Krumpendorf und Völkermarkt sein Ende.

Dabei konnten Beamte des LKA sowie der Bezirkspolizeikommanden Klagenfurt-Land und Villach-Land mit Unterstützung des Einsatzkommandos EKO-Cobra sieben führende Straftäter dieser Vereinigung festnehmen und Hausdurchsuchungsbefehle vollziehen. Dabei wurde unter anderem je ein halbes Kilogramm Heroin und Kokain, Cannabisprodukte sowie Bargeld aus diversen Suchtgiftgeschäften sichergestellt werden.

Die Tätergruppe

Kopf der Bande war ein 31-jähriger Slowene, der sich bereits wegen Drogenhandels in Haft befindet und die Geschäfte aus der Strafanstalt heraus organisierte. Die operativen Geschäfte übernahm seine 25-jährige Lebensgefährtin aus Österreich gemeinsam mit einem 26-jährigen Mann mit portugiesischer Staatsbürgerschaft. Dabei waren die Frau für den Ankauf und Vertrieb von Heroin und der Portugiese für die Kokaingeschäfte zuständig. Beide befinden sich aktuell in Untersuchungshaft.

Ein 50-jähriger Österreicher versorgte im Auftrag des Portugiesen die Rotlichtszene in Kärnten und der Steiermark mit Kokain. Er und vier weitere führende Mittäter, die für Transport und den Betrieb von Suchtgiftbunkern zuständig waren, warten aktuell auf ihren Prozess.

Weiters bestand die Gruppe aus Subdealern, Straßenläufern sowie Transporteuren, die das Suchtgift vorrangig aus Slowenien ins Bundesgebiet einschmuggelten.

Der Handel

Der Gruppe wird der Handel mit zumindest sieben Kilogramm Heroin (Straßenverkaufswert von rund 350.000 Euro) und von zumindest einem kg Kokain (Straßenverkaufswert von rund 60.000 Euro) in ganz Kärnten und Steiermark vorgeworfen.

Raubüberfall auf Kärntner Wettlokal

Die 25-jährige Haupttäterin der Drogenbande war im Jahre 2019 bei einem Wettbüro angestellt. Gemeinsam mit ihrem bereits in Haft befindlichen 31-jährigen Lebensgefährten schmiedeten sie den Plan, sich an ihrer Arbeitsstelle überfallen zu lassen. Wie Oberst Herbert Rogl vom LKA Kärnten beschrieb, war die Raubbeute zur Weiterführung ihres aufwändigen Lebensstiles und Finanzierung von Suchtgiftankäufen gedacht. „Als Täter wurde ein 32-jähriger slowenischer Staatsbürger gewonnen und das Wettbüro Ende September 2019 tatsächlich von diesem unter Verwendung einer Langwaffe überfallen. Als „Opfer“ fungierte die Auftraggeberin selbst und übergab dem „Täter“ die Raubbeute. Das erbeutete Geld wurde zwischen Auftraggeberin und dem „Räuber“ aufgeteilt. Der Täter wurde vom LKA Kärnten ausgeforscht und im Februar 2020 in Kroatien auf Grund des von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt erlassenen Europäischen Haftbefehles festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Er ist zur Tathandlung umfassend geständig.“

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  • Online: 20.05.2020 - 13:37
  • Edit: 20.05.2020 - 13:38

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