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Alpine Notlage am Hochobir: 68-Jähriger musste Notruf absetzen

Wie jetzt bekannt wurde, musste ein 68 Jahre alter Mann am vergangenen Samstag, den 13. Juni, am Hochobir aus 2.000 Meter Seehöhe von der Alpinpolizei geborgen werden. Gerade Seilbergungen im hochalpinen Einsatz sind alles andere als gewöhnlicher Alltag für die gesamte Besatzung des Polizeihelikopters, erklärt Kontrollinspektor Josef Bierbaumer, Alpinpolizist und Flight Operator. Der 68-jährige Alpinist…

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Wie jetzt bekannt wurde, musste ein 68 Jahre alter Mann am vergangenen Samstag, den 13. Juni, am Hochobir aus 2.000 Meter Seehöhe von der Alpinpolizei geborgen werden. Gerade Seilbergungen im hochalpinen Einsatz sind alles andere als gewöhnlicher Alltag für die gesamte Besatzung des Polizeihelikopters, erklärt Kontrollinspektor Josef Bierbaumer, Alpinpolizist und Flight Operator.

Der 68-jährige Alpinist konnte weder vor noch zurück und setzte einen Notruf ab. Kurze Zeit später wurde er bereits mittels Seilbergung
aus seiner misslichen Lage gerettet.

©Gerd Pachauer/BMI

Man möchte meinen, solche Seibergungen gehören bereits zur „Routine“. Die bei diesem Vorfall gewählte Bergungsart mittels Seil zählt zu den gefährlichsten überhaupt, weiß Josef Bierbaumer. Solche Einsätze werden bei der Flugpolizei rund 40 Mal im Jahr angewendet.

Ein eingespieltes Team

Pilot und Flight Operator müssen perfekt zusammenarbeiten und dabei auch die Wetterparameter im Auge behalten, damit es nicht zu einer
möglichen Katastrophe kommt. „Um dieses perfekte Zusammenspiel im Ernstfall zu gewährleisten, muss dieses Bergungsverfahren von jedem Flight Operator einmal im Jahr praktisch geübt werden“, so Bierbaumer.

©Gerd Pachauer/BMI

Koschuta als Übungsort der Alpinpolizei

Dabei wird auf eine realitätsnahe Übungsumgebung geachtet und für die Übungsflüge bewusst topografisch exponierte Stellen ausgewählt. Genau solche bietet die Koschuta südlich von Klagenfurt, wo unter Beteiligung
der Flugeinsatzstelle Klagenfurt am 15. und 16. Juni die diesjährigen Übungsflüge stattfanden. Ob der teils widrigen Wetterbedingungen waren diese beiden Tage auch für die Piloten sehr fordernd. „Regen und Wind begleiten uns auch bei Echteinsätzen, weshalb Übungsflüge unter solchen Bedingungen besonders erkenntnisreich sind“, erläutert Einsatzpilot Kontrollinspektor Klaus Jäger.

Aus dem Vorjahr…

2019 mussten im Zusammenwirken von Flug- und Alpinpolizei 52 Menschen aus alpinen Notlagen geborgen werden. Rund ein Viertel aller Einsätze ist dabei auf grobe Fahrlässigkeit der Alpinisten
zurückzuführen. Mangelnde bzw. überhaupt keine Tourenplanung, das Fehlen entsprechender Ausrüstung oder die Nichtbeachtung der Wetterlage sind Beispiele dafür. Auch scheint das Wort „Umkehr“ in so manchen Köpfen nicht vorhanden zu sein. Viele gehen weiter, bis sie geborgen werden müssen, hätten aber leicht rechtzeitig umkehren können, so Bierbaumer.

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  • Online: 19.06.2020 - 08:12
  • Edit: 19.06.2020 - 10:04

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