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Totalsperre der Draubrücke: Völkermarkter Unternehmer Daniel Winkler im Gespräch mit VK24

Ab kommenden Montag, den 27. Juli, wird die Völkermarkter Draubrücke wegen Sanierungsarbeiten für rund sieben Wochen für den gesamten Verkehr gesperrt sein. Es wurden Umleitungen und ein Ersatzverkehr für Pendler eingerichtet. In den sozialen Medien meldete sich der Völkermarkter Unternehmer Daniel Winkler zu Wort, der mit seinem öffentlich gestellten Schreiben an Straßenbaureferent, Landesrat Martin Gruber,…

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Ab kommenden Montag, den 27. Juli, wird die Völkermarkter Draubrücke wegen Sanierungsarbeiten für rund sieben Wochen für den gesamten Verkehr gesperrt sein. Es wurden Umleitungen und ein Ersatzverkehr für Pendler eingerichtet. In den sozialen Medien meldete sich der Völkermarkter Unternehmer Daniel Winkler zu Wort, der mit seinem öffentlich gestellten Schreiben an Straßenbaureferent, Landesrat Martin Gruber, einerseits positive aber auch negative Resonanz bekam. VK24 hat Daniel Winkler von „Uhren Schmuck Winkler“ diesbezüglich um ein Interview gebeten und promt Antwort bekommen.

VK24: Wie sehen Sie die momentane Situation mit der baldigen Totalsperre der Brücke? Wäre es ihrer Meinung nach sinnvoller die Sanierung erst im Winter oder sogar erst kommendes Jahr, wenn sich die aktuelle Situation eventuell beruhigt hat, durchzuführen?
Daniel Winkler: Die Situation mit der Totalsperre der Draubrücke sehe ich mehr als bedenklich, weshalb ich mich auch persönlich an den dafür zuständigen Brückenbaureferenten des Landes Kärnten gewandt habe.

Da eine Sanierung im Spätherbst witterungsbedingt wohl schwer durchführbar ist, und da wir uns erst am Anfang eines ungewissen Normalisierungsprozesses befinden, würde ich eine Sanierung erst im Frühjahr präferieren, um Unternehmern die Möglichkeit zu bieten, das uneinholbare Defizit zumindest etwas abzufedern.

Würden Sie sagen, eine Teil- statt Totalsperre (mit Ampelregelung) würde die angespannte Situation minimieren?
Eine Teilsperre wäre natürlich optimal, da die „Abschreckung“ durch kurze Wartezeiten vielleicht geringer ausfällt, als durch zeitintensive Umleitungen über Nebenstraßen. Meines Wissens ist diese jedoch aufgrund des Austausches eines ganzen Brückensegmentes technisch nicht möglich, wobei ich hierzu keine verlässlichen Informationen habe.

Ich kann nur an den zuständigen Bruckenbaureferenten, der in Kärnten auch gleichzeitig Wirtschaftsreferent ist, appellieren, hinter uns Unternehmern zu stehen und zumindest von einer Totalsperre abzusehen.

Daniel Winkler, Unternehmer aus Völkermarkt

Gehen Sie davon aus, dass in der Zeit der Totalsperre weit weniger Kunden ihr Unternehmen besuchen? Haben Sie in der Sommersaison mehr Urlauber als Kunden als das restliche Jahr? 
Natürlich gehe ich davon aus, dass durch das Abschneiden der Hauptverbindung zu einem sehr großen Einzugsgebiet, weitere Einbußen zur Folge hat, zusätzlich aber auch die potentielle Kaufkraft der derzeit urlaubenden Touristen im Bereich des Klopeiner-, Turner- und Gösselsdorfersees gänzlich verloren geht, da vor allem die ortsfremden Urlauber der unverhältnismäßige Umweg über die geplanten Umleitungen abschrecken wird.

„Uhren Schmuck Winkler“ am Völkermarkter Hauptplatz ©Winkler

Thema COVID-19: War es für Sie schwer nach dem Lockdown, also zur Wiedereröffnung, wieder sprichwörtlich auf die Beine zu kommen? Wie war der Neustart? 

Covid19 hat mich als Kleinstunternehmer tatsächlich sehr hart getroffen, die Wiedereröffnung war für mich die Stunde Null – Würden überhaupt Kunden kommen und wenn ja, ist die Tatsache, dass ich trotz Preisspannen von günstig bis exklusiv faktisch nur Luxusgüter anbiete, schwierig? Schmuck ist freilich nicht systemrelevant und nicht die erste Wahl, wenn das Geld knapp wird. Aber schön langsam fangen wir uns an zu erholen… wäre da nicht der lokale Lockdown nach dem Lockdown.

Wie VK24 einen Tag nach dem Interview mit Daniel Winkler erfuhr, hat er bereits eine Antwort von der zuständigen Abteilung des Landes bekommen…

„Mittlerweile habe ich eine Stellungnahme eines Mitarbeiters von LR Gruber erhalten, die im Wesentlichen aussagt, dass sowohl Vertreter der Gemeinde, als auch Wirtschaftskammer, Wirtschaftsverein, Polizei, etc. sich 2019 für eine Verschiebung des Bauprojektes auf Sommer 2020 geeinigt haben und sich ein solches Projekt „aus Sicherheitsgründen“ nicht mehr verschieben lasse.“, so Winkler.

Winklers Statement dazu lautete wie folgt: „Dazu möchte ich noch kurz wie folgt ergänzen, dass diese gemeinsame Entscheidung 2019 getroffen wurde, die Coronakrise und deren fatale wirtschaftliche Folgen zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war. In einem herkömmlichen Sommer wäre der Ausfall der Kunden mit einem blauen Auge verkraftbar, nicht aber in Zeiten wie diesen. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, im Zweifel FÜR die darniederliegende Wirtschaft.“

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  • Online: 23.07.2020 - 18:12

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