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Wie sicher sind unsere Geh-, Rad- und Schutzwege? Wo gibt es Problemstellen?

Heute hat in Kärnten die Schule gestartet. Drei Viertel der Kinderunfälle in Kärnten passieren nicht am Schulweg, sondern in der Freizeit, wie eine aktuelle Verkehrsclub Österreich Analyse zeigt. Der Schulweg ist eine gute Möglichkeit für Kinder, in einem gesicherten Umfeld Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen. Wenn Straßenübergänge unübersichtlich sind, Gehwege zu schmal,…

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Heute hat in Kärnten die Schule gestartet. Drei Viertel der Kinderunfälle in Kärnten passieren nicht am Schulweg, sondern in der Freizeit, wie eine aktuelle Verkehrsclub Österreich Analyse zeigt. Der Schulweg ist eine gute Möglichkeit für Kinder, in einem gesicherten Umfeld Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen. Wenn Straßenübergänge unübersichtlich sind, Gehwege zu schmal, Radwege mangelhaft oder Schutzwege fehlen, dann kann das nun im VCÖ-Problemstellen-Melder auf der VCÖ-Website eingetragen werden. Damit werden Problemstellen sichtbar. Zudem leitet der VCÖ die gemeldeten Problemstellen an die jeweilige Gemeinde bzw. Stadt weiter.

Im Vorjahr gab es in Kärnten 188 Verkehrsunfälle von Kindern, 140 davon passierten nicht am Schulweg, sondern auf Freizeitwegen, macht der VCÖ aufmerksam. „Die Verkehrssicherheit am Schulweg ist höher. Schülerlotsen und Exekutive sichern Übergänge, Autofahrer sind aufmerksamer und vor vielen Schulen wurden in den vergangenen Jahren Verkehrssicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Der Schulweg ist für Kinder die Chance, in einem gesicherten Umfeld Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule chauffiert, wird ihnen diese Chance genommen.

Deshalb rät der VCÖ dringend von Elterntaxis ab, die zusätzlich vor Schulen für Verkehrsprobleme sorgen. Wichtig ist, gemeinsam mit Schulanfängern sowie Kindern, die die Schule wechseln, den besten Weg zur Schule zu eruieren. Als verkehrssicherer sind jene Wege einzuschätzen, wo weniger Autos fahren, das Tempo des Autoverkehrs niedriger ist und weniger Straßen zu überqueren sind.

Start des „Problemstellen-Melders“

Der VCÖ hat nun einen Problemstellen-Melder gestartet. Dabei können hier online Problemstellen eingetragen werden, wie beispielsweise eine unübersichtliche Kreuzung, gefährliche Straßenübergänge, zu schmale Gehwege oder fehlende Schutzwege oder mangelhafte Radwege. Auch wenn das Tempo des Kfz-Verkehrs zu hoch ist, kann dies in der Karte markiert werden. „Damit machen wir mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger Problemstellen sichtbar. Die Einträge leiten wir zudem an die zuständigen Behörden in der Gemeinde bzw. in der Stadt weiter“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Der VCÖ sieht die Verkehrsplanung gefordert, die Gesundheit und Sicherheit der Schwächsten im Verkehr ins Zentrum zu stellen. „Wo Menschen unterwegs sind, passieren Fehler. Deshalb ist es die zentrale Aufgabe der Verkehrsplanung, das Verkehrssystem so zu gestalten, dass Fehler, sei es der eigene oder von anderen, nicht zu schwersten Verletzungen oder gar zum Tod führen. Wir brauchen ein fehlertolerantes, kinderfreundliches und seniorengerechtes, Verkehrssystem“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Gerade für die Sicherheit von Kindern, aber auch für ältere Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist Verkehrsberuhigung sehr wichtig. Tempo 30 statt 50 reduziert den Anhalteweg der Fahrzeuge und damit das Unfallrisiko beziehungsweise im Fall eines Unfalls steigt bei geringem Tempo die Chance, dass ein Unfall glimpflich endet.  

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  • Online: 14.09.2020 - 09:26

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