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In den letzten 20 Jahren verloren 984 Menschen ihr Leben auf Kärntens Straßen

Bereits 984 Menschen verloren in den vergangenen 20 Jahren bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben, macht der VCÖ aufmerksam. Heuer waren seit Jahresanfang bereits 31 Verkehrstote zu beklagen und damit mehr als im gesamten Vorjahr. Der Verkehrsclub Österreich, kurz VCÖ, spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Schnellfahren, Ablenkung und Unachtsamkeit aus. Wichtig ist…

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Bereits 984 Menschen verloren in den vergangenen 20 Jahren bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben, macht der VCÖ aufmerksam. Heuer waren seit Jahresanfang bereits 31 Verkehrstote zu beklagen und damit mehr als im gesamten Vorjahr. Der Verkehrsclub Österreich, kurz VCÖ, spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Schnellfahren, Ablenkung und Unachtsamkeit aus. Wichtig ist zudem, dass in den Gemeinden und Städten mehr Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem umgesetzt werden.

Dieser Tage wird der Verstorbenen gedacht. „Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Ein Mensch, mit dem man gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da“, macht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer auf den Schmerz der Angehörigen von Unfallopfern aufmerksam. Seit dem Jahr 2000 wurde in Kärnten das Leben von 984 Menschen im Straßenverkehr ausgelöscht, berichtet der VCÖ. Österreichweit kamen 13.134 Menschen bei Verkehrsunfällen seit dem Jahr 2000 ums Leben.

Seit Jahresbeginn waren in Kärnten bereits 31 Verkehrstote zu beklagen, berichtet der VCÖ. Die Opferzahl ist höher als im gesamten Vorjahr (29 Verkehrstote) und höher als in den Jahren 2017 und  2018 (jeweils 30 Verkehrstote). „Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null. Diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen. Ein Vorbild bei der Verkehrssicherheitsarbeit ist die Schweiz“, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.

Während in der Schweiz im gesamten Vorjahr 187 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden, waren es Österreich allein in den ersten zehn Monaten des heurigen Jahres mit 292 Todesopfern deutlich mehr. In der Schweiz sind unter anderem die Tempolimits niedriger als in Österreich: Tempo 80 auf Freilandstraßen, Tempo 120 auf Autobahnen, in den Gemeinden und Städten gibt es zahlreiche Begegnungszonen. Beim Überschreiten von Tempolimits gibt es in der Schweiz de facto Null-Toleranz und die Strafen für Raser sind deutlich höher. „Viele Menschen könnten heute noch am Leben sein, wenn Österreich das gleich hohe Verkehrssicherheitsniveau wie die Schweiz hätte“, macht VCÖ-Sprecher Gratzer deutlich.

Die Hauptunfallursachen

Der VCÖ spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit aus. Handy am Steuer soll ein Vormerkdelikt werden. Die Strafen für Raser rasch deutlich erhöht werden.

Zentral sind zudem Maßnahmen, die die schwächsten Verkehrsteilnehmer – die Kinder – stärker schützen. Im Ortsgebiet ist verstärkte Verkehrsberuhigung sowie Tempo 30 statt 50 wichtig. Tempo 50 soll nur dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist. „Wo Menschen unterwegs sind, passieren Fehler. Deshalb ist es die zentrale Aufgabe der Verkehrsplanung, das Verkehrssystem so zu gestalten, dass Fehler keine fatale Folgen haben. Wir brauchen ein fehlertolerantes, kinderfreundliches Verkehrssystem“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Auf der Website des VCÖ können Problemstellen eingetragen werden. Damit werden Gefahrenstellen, wie unübersichtliche Kreuzungen, zu schmale oder überhaupt fehlende Gehwege oder zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs, sichtbar gemacht. Die Meldungen leitet der VCÖ an die zuständigen Gemeinde oder Stadt weiter

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  • Online: 30.10.2020 - 10:43

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