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50 Euro Strafe für „Handy am Steuer“: 6.555 Mal musste in Kärnten gezahlt werden

Trotz Verkehrsrückgangs wurden im Coronajahr 2020 in Kärnten viele LenkerInnen beim Handy-Telefonieren am Steuer erwischt, macht der VCÖ aufmerksam. Mit 6.555 war die Zahl der geahndeten Handy Vergehen zwar niedriger als im Jahr 2019, aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem und verstärkte Kontrollen insbesondere…

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Trotz Verkehrsrückgangs wurden im Coronajahr 2020 in Kärnten viele LenkerInnen beim Handy-Telefonieren am Steuer erwischt, macht der VCÖ aufmerksam. Mit 6.555 war die Zahl der geahndeten Handy Vergehen zwar niedriger als im Jahr 2019, aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem und verstärkte Kontrollen insbesondere im Ortsgebiet.

„Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Handy-Telefonierende Autofahrer reagieren etwa um eine halbe Sekunde später. Im Straßenverkehr, wo oft ein Bruchteil einer Sekunde entscheidet, ob es zu einem Unfall kommt oder nicht, kann das fatale Folgen haben“, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf das stark erhöhte Unfallrisiko durch Handy am Steuer hin. Wer während des Lenkens am Handy Nachrichten schreibt, ist sogar bis zu zwei Sekunden im Blindflug unterwegs.

Zu viele meinen es wäre ein Kavaliersdelikat und sind sich der fatalen Folgen nicht bewusst, die das Handy-Telefonieren oder gar das Schreiben von Nachrichten während des Autolenkens haben kann.

VCÖ-Experte Michael Schwendinger

Diese fatalen Folgen, die Ablenkung durch Handy am Steuer haben kann, verdeutlicht das nachfolgende Beispiel des VCÖ. Läuft ein Kind zwölf Meter vor einem Pkw, der 30 km/h fährt, auf die Straße, kann ein aufmerksamer Lenker sein Auto vor dem Kind zum Stillstand bringen. Ein Autofahrer, der eine halbe Sekunde verzögert reagiert, fährt das Kind mit einer Geschwindigkeit von rund 25 km/h nieder, was zu schweren Verletzungen führen kann.

Derzeitige Strafhöhe: 50 Euro

Die derzeitige Strafhöhe von 50 Euro steht in keinem Verhältnis zum Gefährdungspotenzial des Delikts. In Europa zählt Österreich zu jenen Staaten, wo die Strafhöhe sehr niedrig ist. In Italien ist die Strafhöhe mit 165 Euro mehr als dreimal so hoch, in Spanien und Dänemark mit jeweils 200 Euro rund viermal so hoch und in den Niederlanden mit 240 Euro fast fünfmal so hoch. „In Deutschland gibt es nicht nur 100 Euro Strafe, sondern auch einen Punkt im Punkteführerschein. Damit kann gezielt Bewusstseinsarbeit bei jenen gemacht werden, die sich ans Handy-Verbot nicht halten“, spricht sich VCÖ-Experte Schwendinger dafür aus, dass Handy am Steuer auch in Österreich ins Vormerksystem aufgenommen wird.

Kärnten zählt mit der Steiermark und dem Burgenland zu jenen drei Bundesländern, wo die Zahl der Handy-Vergehen im Straßenverkehr gesunken ist. In allen anderen Bundesländern ist trotz Verkehrsrückgangs die Zahl der Handy-Vergehen im Straßenverkehr sogar gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam.

Quelle: VCÖ

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  • Online: 02.03.2021 - 14:07

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