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Liebesbetrug im Internet: Polizei konnte Tätergruppe ausforschen

Blick in die Steiermark: Ermittler der Polizeiinspektion Murau schlossen nun die Ermittlungen gegen eine Tätergruppierung ab, die zahlreiche Opfer mittels „Love Scam“ um eine Gesamtsumme von über 350.000 Euro gebracht hat. Aber was ist Love Scam und wie kann man sich dagegen schützen? Kriminalisten der Polizeiinspektion Murau führten in Zusammenarbeit mit mehreren Dienststellen in Österreich…

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Blick in die Steiermark: Ermittler der Polizeiinspektion Murau schlossen nun die Ermittlungen gegen eine Tätergruppierung ab, die zahlreiche Opfer mittels „Love Scam“ um eine Gesamtsumme von über 350.000 Euro gebracht hat. Aber was ist Love Scam und wie kann man sich dagegen schützen?

Kriminalisten der Polizeiinspektion Murau führten in Zusammenarbeit mit mehreren Dienststellen in Österreich Ermittlungen gegen eine Tätergruppe in diesem Zusammenhang durch. Dabei wurden 42 bekannte Beschuldigte (davon 20 im Ausland) und zumindest 12 unbekannte Täter (großteils nur Aliasnamen bekannt) ausgeforscht.

Die Verdächtigen hatten 24 Opfer (davon acht im Ausland) im Alter von 40 bis 76 Jahren um einen Gesamtbetrag von über 350.000 Euro geschädigt. Nach Erschleichen des Vertrauens der jeweiligen Opfer täuschten die Täter offenbar gewerbsmäßig und in Betrugsabsicht finanzielle Notlagen vor, wodurch die Opfer veranlasst wurden, Geldbeträge in vier- bis fünfstelliger Höhe an verschiedene Konten im In- und Ausland zu überweisen. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse ist von einer kriminellen Vereinigung – vermutlich aus dem afrikanischen Raum (Nigeria) – auszugehen. Ein Abschlussbericht erging an die aktführende Staatsanwaltschaft Linz.

Was ist Love Scam?

Beim so genannten „Love Scam“ handelt es sich um eine Betrugsform, bei der das spätere Opfer in eine Affäre verwickelt und in weiterer Folge finanziell ausgebeutet wird. Die Kontaktaufnahme erfolgt oftmals auf Social-Media-Portalen. Nach Aufbau einer Vertrauensbasis und Zusage eines Treffens wird unter dem Vorwand einer Notsituation um finanzielle Unterstützung ersucht. Geldbeträge sollen dann wegen der schlechten Rückverfolgbarkeit per Money-Transfer-Dienst übermittelt werden. Wird einmal bezahlt, erfolgt oft die nächste Hiobsbotschaft und ein weiterer schwerer Schicksalsschlag erfordert eine neuerliche Überweisung.

Wie kann man sich dagegen schützen?

• Schützen Sie im Netz Ihre eigene Identität. Sämtliche von Ihnen bekannt gegebene persönliche Daten, erleichtern dem Täter sein Vorhaben.
• Vermeiden Sie es unbedingt, persönliche Fotos oder Videoaufnahmen mit dem Täter auszutauschen. Dies erleichtert dem Täter die spätere Umsetzung der Tat, indem er Sie möglicherweise mit der Veröffentlichung derartiger Bilder unter Druck setzt.
• Einem ersten persönlichen Treffen sollten immer Telefonate vorausgehen.
• Erste Treffen sollten immer an öffentlichen und/oder gut besuchten Orten stattfinden.
• Scheuen Sie sich nicht eine Anzeige zu erstatten; wir alle wissen: „Liebe macht blind!“ Das ist auch der Grund, warum Täter die Gefühlswelt des späteren Opfers ausnutzen, um so an deren Geld zu gelangen

Quelle: LPD Steiermark, Artikel Nr: 364566 vom 13. August 2021

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  • Online: 13.08.2021 - 14:49
  • Edit: 13.08.2021 - 14:50

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