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Kärntens Tourismus reagiert auf Fachkräftemangel mit österreichweit einzigartigen Projekt

Kärntens Tourismus reagiert auf Fachkräftemangel mit österreichweit einzigartigen Projekt: Auf „tourismusdrin.at“ werden Lehrbetriebe vorgestellt und Lehrstellen angeboten. „Wir brauchen nichts beschönigen: Uns fehlen unzählige ‚Working Hands‘“, sagt Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft über den Fachkräftemangel in Kärntens Tourismus. Mittlerweile gebe es einen europaweiten Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte, der sich durch Covid-19…

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Kärntens Tourismus reagiert auf Fachkräftemangel mit österreichweit einzigartigen Projekt: Auf „tourismusdrin.at“ werden Lehrbetriebe vorgestellt und Lehrstellen angeboten.

„Wir brauchen nichts beschönigen: Uns fehlen unzählige ‚Working Hands‘“, sagt Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft über den Fachkräftemangel in Kärntens Tourismus. Mittlerweile gebe es einen europaweiten Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte, der sich durch Covid-19 und den langen Lockdown noch weiter verschärft habe. „Viele saisonale Arbeitskräfte sind in ihren Heimatländern geblieben, um dort zu arbeiten.“ Um diese wieder für den österreichischen Tourismus gewinnen zu können, werde man die Hilfe der Politik benötigen, so Petritsch: „Wir brauchen flexiblere Möglichkeiten, um Saisoniers aus Drittstaaten beschäftigen zu können und attraktive steuerliche Rahmenbedingungen, damit Mitarbeiter davon profitieren.“

Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig streicht hervor, der Arbeits-und Fachkräftemangel werde immer mehr zur Nagelprobe für die gesamte Tourismusbranche und erklärt: „Auch in diesem Sommer zeigt sich, dass nicht fehlende Gäste die größte Herausforderung im Tourismus sind, sondern der Mangel an Arbeitskräften. Fehlen diese langfristig, bremst das den von den Unternehmern hart erarbeiteten Aufschwung.“ Deshalb setze man gemeinsam zwischen Land und Wirtschaftskammer einen Herbstfokus darauf.

Jugendliche sollen von der Karriere im Tourismus überzeugt werden

Zusätzlich schrecken derzeit zu viele Jugendliche vor einer Ausbildung im Tourismus zurück. Gerade jetzt gelte es daher, wieder mehr Jugendliche von einer Karriere im Tourismus zu überzeugen und sie auch langfristig in Kärnten zu halten. Zusätzlich müsse das Image der Branche wieder in das richtige Licht gesetzt werden. „Eine Lehre im Tourismus ist verbunden mit internationalen Karrieremöglichkeiten und Jobs vor der Haustür. Das müssen wir wieder stärker ins Bewusstsein rufen, um junge Menschen von unserer Branche zu begeistern“, betont Petritsch.

Regionale Lehrbetriebe im Überblick

Dafür habe man auch ein österreichweit einzigartiges Projekt auf Schiene gebracht: Die WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft hat mit Unterstützung des Tourismusreferates eine Lehrstellenplattform speziell für den Kärntner Tourismus entwickelt. Auf www.tourismusdrin.at können sich Betriebe kostenlos eintragen und von interessierten Jugendlichen gefunden werden. Geboten wird ein schneller Überblick nach Regionen sowie Filtermöglichkeiten nach Lehrberuf und Postleitzahl.

Kärnten übernimmt mit der Plattform eine Vorreiterrolle, in ganz Österreich gibt es kein vergleichbares Angebot. Wolfgang Kuttnig, Geschäftsführer der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft: „Eine Telefonnummer allein reicht aber nicht aus, um zu überzeugen. Auf der Plattform erhalten die Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen und zu zeigen, wer hinter dem Betrieb steht und welche Werte hier gelebt werden. Jugendliche und Eltern sollen einen Einblick bekommen, sich Fotos ansehen können und Hintergrundinfos erhalten, damit sie leichter eine Entscheidung treffen können.“

Bereits ein Viertel Top-Betriebe beim Start dabei

In einer ersten Phase werden nun so viele ausbildende Betriebe wie möglich erfasst; als zweiter Schritt ist dann auch das Einpflegen der offenen Lehrstellen geplant. Aktuell sind bereits 250 Kärntner Tourismusbetriebe auf der Plattform vertreten, mehr als ein Viertel davon sind bereits sogenannte Top-Betriebe mit umfassendem Profil und jeden Tag kommen neue hinzu.

Quelle: APA OTS Wirtschaftskammer Kärnten Presse

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  • Online: 30.09.2021 - 15:15