Bezirk Völkermarkt
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Radlobby stellt schlechtes Zeugnis für Jauntaler Bäder aus

Die Radlobby Jauntal-Podjuna hat als große Sommeraktion dieses Jahr 21 Bäder im Bezirk Völkermarkt auf Ihre Radfreundlichkeit geprüft, das Ergebnis könnte besser sein.

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Ab ins kühle Nass. Wer sich Parkplatzsuche und hohe Spritpreise sparen und gleichzeitig was für Gesundheit und Klimaschutz tun will, nimmt das Fahrrad, um zum Bad zu gelangen. Immerhin hat seit Corona und dem E-Bike-Boom fast jeder ein funktionstüchtiges Fahrrad in der Garage stehen. Doch wie sieht es mit der Fahrradfreundlichkeit der Jauntaler Bäder aus? Die Radlobby Jauntal-Podjuna hat diese im Bädercheck das erste Mal genau unter die Lupe genommen. Begutachtet wurden sowohl die Erreichbarkeit mit dem Rad als auch die Radabstellanlagen.

Die Ergebnisse

Den Höchstwert aller 21 besuchten Bädern erreichte das Moskito-Bad am Turnersee mit 5,5 von 10 erreichbaren Punkten. Alle anderen lagen zwischen sehr schlecht (1 Punkt) und Mittelmaß (5 Punkte). Ernüchterndes Fazit des ersten Jauntaler Bäderchecks: Es gibt enormen Verbesserungsbedarf, was die Rad-Freundlichkeit der Jauntaler Bäder betrifft. Hier geht’s zu den Details.

© Radlobby Jauntal-Podjuna

„Bei der Erreichbarkeit wurde angeschaut, wie gut die Radroute vom nächsten großen Ort (Gemeindezentrum) zum Bad ausgebaut ist, ob diese familientauglich ist bzw. ob es punktuell stressige Stellen gibt. Insbesondere in St. Kanzian ist das Radwegenetz noch sehr lückenhaft, wodurch die Bäder am Klopeiner See und Turnersee bei der Anbindung schlecht abschneiden. Doch auch zu den anderen Bädern im Bezirk gibt es immer wieder Lücken und teils stressige Stellen. Insgesamt müssen die zuständigen Gemeinden und das Land dem Radverkehr künftig wesentlich mehr Beachtung schenken und massiv in das Radwegenetz investieren“, so die Radlobby Jauntal-Podjuna.

Gemeindebad Turnersee mit Vorderradklemmen ©Daniel Wuttej/Radlobby Jauntal/Podjuna 

Radlobby Jauntal-Podjuna: „Die Abstellanlagen wurden nach der Anzahl und Art der Fahrradständer sowie Lage und Einsehbarkeit bewertet. Das Ergebnis zeigt, dass die Bäder in Sachen Fahrradparken noch im vorigen Jahrhundert stecken. Nur ein einziges der 21 Bäder – das Moskito-Bad am Turnersee – hat moderne Anlehnbügel, wie sie in anderen Regionen in Kärnten bereits weit verbreitet sind. Solche Anlehnbügel stellen sicher, dass die immer wertvoller werdenden (E-)Bikes einerseits nicht umkippen und andererseits sicher am Rahmen versperrt werden können.“

Anlehnbügel vor dem Tourismusbüro in St. Kanzian ©Daniel Wuttej/Radlobby Jauntal/Podjuna

Ein Drittel der Bäder hat gar keine Radabstellanlagen. Die anderen zwei Drittel der Bäder haben nur alte, billige und nicht mehr zeitgemäße Vorderradklemmen. Diese sind für viele Rad-Modelle wegen zu schmalen oder zu breiten Rädern komplett ungeeignet und können Schäden an Scheibenbremsen und Felgen verursachen. Außerdem kann dort nur der Reifen abgesperrt werden, was kein sicheres Parken der Fahrräder ermöglicht. Daniel Wuttej von der Radlobby Jauntal-Podjuna: „Viele Betreiber der Jauntaler Bäder wissen gar nicht, dass alte Vorderradklemmen für moderne Bikes komplett ungeeignet sind. Hier soll der Bädercheck das Bewusstsein schaffen und dazu motivieren, moderne Radparkplätze im Eingangsbereich zu errichten. Wer gute Rad-Abstellanlagen anbietet, wird  mehr Radler anlocken und in Summe mehr Badegäste begrüßen dürfen. Denn Fahrräder brauchen nur einen Bruchteil des Platzes von Autos.“ Wo Autoparkplätze knapp sind – etwa um den Klopeiner See – sollte deshalb umso mehr in gute Radabstellanlagen investiert werden.

©Daniel Wuttej/Radlobby Jauntal/Podjuna
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  • Online: 12.08.2022 - 10:33