Kärnten
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Nach der Unwetterkatastrophe am 18. August

Lokalaugenschein: Und plötzlich stand die Welt still

Blick ins Lavanttal: Nach der schrecklichen Unwettertragödie, die am gestrigen Donnerstag zwei Mädchen das Leben gekostet hat, fand heute in St. Andrä eine sogenannte "Bestandsaufnahme unter Einbeziehung der Einsatzorganisationen und zuständigen Behörden" statt.

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Das Unwetter ist innerhalb von Sekunden über den Badesee hereingebrochen. „Es wurden Bäume, die stark in der Erde verwurzelt waren, innerhalb von Sekunden entwurzelt. Durch den schnellen Einsatz der Hilfskräfte und vielen anwesenden Personen, die die Rettungskräfte sofort unterstützten, konnten weitere Tragödien verhindert werden“, sagt Kaiser und verweist darauf, dass sich zur Zeit der Katastrophe rund 400 Personen in der Freizeitanlage befunden hatten. „Innerhalb von Minuten standen Einsatzkräfte aus mehreren Bezirken vor Ort“, berichtet Kaiser.

„Es ist das Schlimmste passiert, was passieren kann – zwei Kinder sind gestorben. Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser am Beginn der Besprechung. ©Varh-Tropper

Bürgermeisterin Maria Knauder drückte den Hinterblieben der verstorbenen Kinder ihr tiefstes Mitgefühl aus und dankte den Einsatzkräften. „Die Wasserrettung vor Ort hat professionell reagiert und Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet“, schildert die Bürgermeisterin.

Bürgermeisterin Maria Knauder ©Varh-Tropper

Laut der Wasserrettung war eine Evakuierung, wie sie standardmäßig bei aufziehenden Gewittern erfolgt, nicht mehr möglich. „Ich versehe seit 16 Jahren Dienst an diesem Badesee. Die Gewitterzelle hat sich in Sekunden aufgebaut und ist über den See hereingebrochen“, sagt Christian Hafner von der Wasserrettung und bedankt sich ausdrücklich bei den Badegästen, die sich sofort an den Ersthilfemaßnahmen beteiligten.

Einsatzstellenleiter Christian Hafner ©Varh-Tropper

Florian Trebuch, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, berichtete, dass umgehend Bezirksalarm ausgelöst worden ist. Zusätzlich waren Rettungswägen aus den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt vor Ort. „45 Sanitäter, zehn Notärzte und das Kriseninterventionsteam standen im Einsatz. Zwei Personen mussten mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden, elf weitere Personen erlitten Verletzungen unbestimmten Grades“, berichtet Trebusch.

Einsatzleiter Florian Trebuch ©Varh-Tropper

Bezirkshauptmann Georg Fejan berichtet, dass die Freizeiteinrichtung derzeit aufgrund der laufenden Ermittlungen geschlossen bleibt. „Es ist ein schreckliches Ereignis, dessen persönliche Aufarbeitung alle Personen, die vor Ort waren, noch lange begleiten wird“, betonte Fejan.

Bezirkshauptmann Georg Fejan ©Varh-Tropper

Folgende (Einsatz)Organisationen waren gestern am Unfallort:

  • Rettungshubschrauber C11 und RK 1 sowie BMI Hubschrauber Libelle
  • Rotes Kreuz MitarbeiterInnen
  • Wasserrettung
  • Notarzteinsatzfahrzeuge aus Wolfsberg und Völkermarkt
  • Feuerwehrtaucher der FF Edling, Peratschitzen, Völkermarkt, Rückersdorf, Stein im Jauntal und der Berufsfeuerwehr Klagenfurt
  • Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes
  • Freiwillige Feuerwehren St. Andrä, Jakling, Kollnitz und Fischerring
  • Polizei Kärnten
  • Behördenleitung BH Wolfsberg
  • Bürgermeisterin von St. Andrä
  • Bezirkskommandant der Feuerwehr aus Wolfsberg und Bezirkskommandant des Roten Kreuzes aus Wolfsberg
©Varh-Tropper
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  • Online: 19.08.2022 - 13:04
  • Edit: 19.08.2022 - 18:41