Kärnten
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Ein Reh kommt selten alleine

ÖAMTC und KFV: 2021 wurden 38 Personen in Kärnten bei Wildunfällen verletzt

72.082 Wildunfälle ereigneten sich in der Saison 2020/2021 in Österreich. 4.324 davon in Kärnten. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und der ÖAMTC rufen deshalb zu erhöhter Wachsamkeit auf. Durch die entsprechende Anpassung des Fahrverhaltens kann das Risiko eines Unfalles deutlich minimiert werden.

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Bei Zusammenstößen mit Wildtieren kann es zu einem enormen Aufprallgewicht kommen. Im Jahr 2021 wurden 38 Personen in Kärnten bei einem Wildunfall verletzt – eine Person (in Oberösterreich) verunglückte sogar tödlich. Der Großteil der Zusammenstöße mit Wildtieren erfolgt in Österreich mit dem Pkw (59 Prozent), bei weiteren 20 Prozent der Wildunfälle erfolgt der Zusammenstoß mit einem Motorrad.

„Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 kg schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und FahrerIn, bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht zwei Tonnen“, erklärt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik und fügt hinzu: „Die Folgen für AutoinsassInnen und andere VerkehrsteilnehmerInnen sind dramatisch, wenn man von der Fahrbahn abkommt, im Gegenverkehr landet oder einen Baum am Straßenrand touchiert. Wenn der Bremsweg nicht mehr ausreicht, ist es unter Umständen besser, einen Zusammenstoß mit dem Tier in Kauf zu nehmen. Motorrad- und Mopedlenkende sollten in Wildwechselzonen besonders umsichtig und vorausschauend fahren.“

Irrglaube: Wildtiere kommen von rechts

Besondere Achtsamkeit ist in den frühen Morgen- sowie in den Abendstunden erforderlich. Denn um diese Zeiten kommt es besonders häufig zu Wildunfällen. Dabei sollte man unbedingt beide Straßenseiten im Blick haben, denn: auch wenn Menschen unterbewusst damit rechnen, dass das Wild eher von rechts kommt, können Wildtiere von beiden Seiten auf die Fahrbahn laufen.

Im Ernstfall: Stark bremsen und Lenkrad gut festhalten

Auch wenn man instinktiv oft lieber ausweichen würde: Ein Ausweichmanöver ist bei einem Wildunfall nicht zu empfehlen, denn ein solches ist deutlich riskanter als ein Zusammenstoß. Stattdessen sollte im Ernstfall stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden. Wenn der/die FahrerIn richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr für die AutoinsassInnen geringer. Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, muss die Gefahrenstelle unverzüglich abgesichert und die Exekutive verständigt werden. Angefahrene Tiere sollten durch ExpertInnen versorgt werden.

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  • Online: 27.09.2022 - 09:43
  • Edit: 27.09.2022 - 09:45