Ruden
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Forscherin zwischen den Welten

Ehrenmedaille an Marianne Klemun überreicht

Mit der Ehrenmedaille des Geschichtsvereines für Kärnten wurde Ende November die in Ruden geborene und in Wien lehrende Historikerin Marianne Klemun ausgezeichnet. Sie befasst sich hauptsächlich mit den Themen Naturforschung, Geologie, Botanik, Reisen, Gärten, Museen.

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„Die Ehrenmedaille hat der Geschichtsverein anlässlich seines 150-jährigen Bestehens gestiftet. Seit 1995 wird sie an Personen verliehen, die sich besonders um die historische Landeskunde Kärntens und um den Geschichtsverein verdient gemacht haben“, erklärt der neugewählte Direktor Wilhelm Wadl. Er hat Klemun gemeinsam mit seiner Vorgängerin Claudia Fräss-Ehrfeld bei der Mitgliederversammlung im neuen kärnten.museum ausgezeichnet. Beide heben hervor, dass die Geehrte seit beinahe 40 Jahren mit dem Geschichtsverein verbunden ist. Mehrfach habe sie Beiträge für das Bulletin des Geschichtsvereines verfasst, habe in Kärnten Ausstellungen konzipiert und an Symposien teilgenommen. „Von Marianne Klemun stammen zudem zahlreiche Beiträge über Leben und Werk bedeutender Kärntner Naturwissenschaftler wie Franz Xaver Freiherr von Wulfen oder Meinrad Thaurer von Gallenstein“, so Wadl.

Über die Ehrenmedaille des Geschichtsvereines freut sich Klemun ungemein. „Als Wissenschaftshistorikerin zu arbeiten, heißt, unterschiedliche Perspektiven miteinander zu verbinden. Als ich damit anfing, fühlte ich mich oft an die Ränder der Communities gedrängt. Heute ist das anders, da die Geschichte des Naturwissens und Wissenschaftsgeschichte immer mehr an Interesse erfährt“, sagt die Geehrte.

Zu Marianne Klemun

Klemun hat an der Universität Wien Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte, Biologie und Geologie studiert. 1992 wurde sie Assistenzprofessorin, 2002 außerordentliche Professorin am Institut für Neuere Geschichte der Universität Wien. In Kärnten konzeptionierte und organisierte sie 1998 die Ausstellung „Werkstatt Natur“ im Landesmuseum und erstellte 2000 das wissenschaftliche Konzept für die Ausstellung „200 Jahre – die ersten Großglocknerbesteigungen“. Eng ist sie noch mit dem Geburtsort Ruden, ihrem Schulort Rinkenberg und Abtei als Ort der Sommerferien verbunden. In Klagenfurt verbringt sie viele Wochen im Jahr. „Und jedes Jahr muss ich wenigstens einmal in den Wäldern meiner Kindheit nach Schwammerln und Beeren suchen“, erzählt sie. Und wie würde sie aus ihrem Fachbereich heraus Kärnten beschreiben? – „Diversität der Natur und kulturelle Vielfalt, einmalige Landschaft und reiche Geschichte, ‚Wulfenia carinthiaca‘ und Reinling“, sagt Klemun.

Kürzlich wurde ihr noch eine andere Auszeichnung zuteil. Die „Geological Society of America“ (GSA) verlieh ihr den „Mary C. Rabbitt Award“, den man durchaus als „Oscar“ im weltweiten Fachbereich Geschichte und Philosophie der Geologie bezeichnen kann.

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  • Online: 06.12.2022 - 13:38