Kärnten
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Rund 3.000 Einsätze pro Jahr

Hochexplosiv: Tauchexperten trainieren für Ernstfälle

Es ist ein besonders heikler Bereich im Rahmen der polizeilichen Tätigkeiten. Die Rede ist vom entschärfen explosiver Gegenstände unter Wasser. Gestern wurde in Klagenfurt die Ausbildung sowie auch die Arbeitsweise dieser Tauchexperten vorgestellt. VK24 war mit dabei.

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Noch bis 31. März findet beim Strandbad Klagenfurt ein zweiwöchiges polizeiliches Training statt. Dabei kommen Tauchexperten aus sechs Mitgliedsstaaten der EU zusammen, um im Rahmen der Europolveranstaltung Entschärfungen von Sprengstoffen unter Wasser theoretisch sowie praktisch zu beüben. Mit dabei sind jeweils zwei Teilnehmer aus Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Tschechien, Deutschland und Portugal. Ziel ist es, voneinander zu lernen und das Wissen der Spezialeinheiten auf den selben Stand zu bringen.

Der erste Turnus dieser Art fand bereits 2018 statt. Damals waren neun Nationen beim Wörthersee mit dabei. ©Varh-Tropper

John Eberhardt vom Entschärfungsdienst des Innenministeriums: „Wir als Spezialeinheit haben das Glück, dass wir seit vielen Jahren eine Unterwasserentschärfergruppe betreiben dürfen. Nachdem wir vor 28 Jahren damit begonnen haben, unsere Stelle von Grund auf aufzubauen und Ideen zu entwickeln, haben wir, dank unserer Grundidee, ein komplettes Packet zur Wasserentschärfung entwickelt. Aufgrund dessen können und dürfen wir im Rahmen dieser Europolveranstaltung bei diesen Trainings innerhalb der Mitgliedsstaaten unsere Erfahrungen weitergeben.“

John Eberhardt: „Im Wasser ist die Arbeit noch viel komplexer als am Land.“ ©Varh-Topper

Wann wird der Entschärfungsdienst (ESD) hinzugezogen?

Die Aufgaben des Entschärfungsdienstes umfassen u. a. die Untersuchung und Entschärfung von Sprengvorrichtungen, Erstellung von fachtechnischen Beurteilungen, Erstüberprüfung nach Explosionen, Präventivtätigkeiten im Zusammenhang mit Staatsbesuchen oder Großveranstaltungen sowie Schulungen. „Wir betreiben die Präventionsmaßnahmen wie Durchsuchungen von Objekten nicht nur an Land, sondern eben auch am und im Wasser. Im Wasser ist die Arbeit nur noch viel komplexer als am Land“, erklärt John Eberhardt.

Tauchexperte in Sachen Sprengstoffentschärfung, Stefan Haslwanter ©Varh–Tropper

Wie Eberhardt beschreibt, haben die Sprengsätze unter Wasser durch das dichte Medium Wasser eine viel stärkere Wirkung. Das bedeutet, dass es auch für den Taucher wesentlich gefährlicher ist als an Land. Daher müssen sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Der Entschärfungsdienst aus Wien hat im Schnitt 3.000 Einsätze österreichweit im Jahr.

Zweiwöchige Übung an der Ostbucht des Wörthersees ©Varh-Tropper
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  • Online: 22.03.2023 - 16:31
  • Edit: 22.03.2023 - 16:35