Kärnten
2 Minuten Lesezeit

Straßenbaureferent LHStv. Martin Gruber informiert:

Vom Riss bis zum Schlagloch: Kärntens Straßenzustände sind nun digital erfasst

Derzeit befinden sich über 70 Prozent der Landesstraßen in einem guten bis mittleren Zustand, knapp 30 Prozent in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. Die rein visuelle Zustandskontrolle und -bewertung von Kärntens Landesstraßen gehört nun der Vergangenheit an.

Werbung

Jeder Zentimeter im Landesstraßennetz wurde über zwei Jahre lang digital erfasst und abgespeichert. Aufbauend auf diesen Daten wurde eine Dringlichkeitsreihung erstellt, wann welcher Straßenabschnitt künftig saniert werden muss. „Je genauer wir über den Zustand unserer Straßen informiert sind, desto effizienter können wir auch das jährliche Bauprogramm erstellen“, erklärt Straßenbaureferent LHStv. Martin Gruber. Mit dieser digitalen und automatisierten Erfassung komme man auch einer Empfehlung des Landesrechnungshofes nach, so Gruber.

Neue Einteilung der Güteklassen und Prioritätenreihung

Für die Umstellung von analog auf digital war ein Hochleistungsmessfahrzeug in ganz Kärnten im Einsatz, um das Landesstraßennetz abzufahren, zu scannen und digital zu erfassen. „Auf dieser Grundlage wurde eine neue Einteilung der Güteklassen sowie eine neue Prioritätenreihung für künftige Sanierungen erarbeitet, die jetzt bis 2028 gültig ist“, sagt Gruber. Dabei wurden erstmals nicht nur die Standard-Parameter wie Risse, Spurrinnen und andere Schäden erfasst, sondern auch die Straßengriffigkeit berücksichtigt. „Dieser Wert liefert uns noch genauere Informationen in puncto Verkehrssicherheit, die uns besonders wichtig ist“, erklärt Gruber, der seit 2018 im Rahmen der Straßenbau-Offensive konsequent an der Verbesserung des Straßenzustandes in Kärnten arbeitet.

Die aktuelle Prioritätenreihung wird auch im Straßenbaubudget berücksichtigt. Das bedeutet, dass die zur Verfügung stehenden Budgetmittel nach einem Schlüssel auf Straßen in bestimmten Güteklassen aufgeteilt werden. Die Hälfte fließen in die Sanierung von Straßenabschnitten der Güteklasse 3 (mittelmäßiger Zustand), 30 Prozent in die Güteklasse vier (schlechter Zustand) und 20 Prozent in die Güteklasse 5 (sehr schlechter Zustand). „Langfristiges Ziel ist es, unsere Straßen in einen so guten Zustand zu bringen, dass die Güteklasse 3 das untere Mindestmaß darstellt und wir ein weiteres Abrutschen von Straßen in niedrigere Güteklassen verhindern“, so der Straßenbaureferent. Denn Sanierungsmaßnahmen den Zustandsklassen 4 und 5 sind wesentlich kostenintensiver als jene der Güteklasse 3.

Werbung
  • Online: 16.05.2023 - 12:08