Kärnten
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319 ehrenamtliche Frauen und Männer

Wenn das Leben leise(r) wird: Hospizversorgung in Kärnten

Anlässlich des Welthospiztages 14. Oktober 2023 erinnert der Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen (KLvHP) mit den Trägerorganisationen Caritas, Diakonie und Österreichisches Rotes Kreuz an die Bedeutung und Wichtigkeit mobiler und stationärer Hospizversorgung in Kärnten.

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Schwerstkranke, sterbende Menschen und ihre Angehörigen auf ihrem letzten Lebensweg einfühlsam und professionell zu begleiten, ist für Hospizbegleiter eine Sache des Herzens und für die Betroffenen eine wertvolle Unterstützung.

Das weiß auch eine junge Kärntnerin denn ihre Familie hatte in den letzten Jahren mit mehreren Schicksalsschlägen zu kämpfen. Ihr Vater leidet an einer schweren Lungenerkrankung im Endstadium. Und so musste sie um Hilfe beten, denn: „Wir sind mit unserer Kraft am Ende. Alleine schafften meine Mutter und ich es nicht mehr.“ Die Kärntnerin ist froh, dass es die Hospizbegleitung gibt, die unterstützt, berät und in schweren Stunden einfach da ist. „So sind wir nicht mehr allein. Unsere Begleiterin leistet so viel. Ihr können wir vertrauen. Schön, dass es sie gibt!“

: Einfühlsame Hospizbegleiter sind für Menschen da, wenn das Leben leise(r) wird ©Diakonie/Gerhard Maurer

319 ehrenamtliche Hospizbegleiter in Kärnten

319 qualifizierte Frauen und Männer in ganz Kärnten waren 2022 mit 33.945 ehrenamtlich geleisteten Stunden für Menschen da, deren Leben leise(r) wurde, standen deren Familien mit Rat und Tat zur Seite und halfen insgesamt 1.115 Betroffenen im Rahmen der Hospiz- und Trauerbegleitung. Kärntenweit werden rund 60 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien (mobil) durch Hospizteams begleitet.

Heidi Stockenbojer von der Caritas Kärnten setzt als Vorstandsvorsitzende des KLvHP weiter auf Vernetzung und Zusammenarbeit mit der sozialen Landschaft in Kärnten. „Gemeinsam muss es uns gelingen,  die Gesellschaft im Umgang mit dem Loslassen vom Leben und im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu stärken“, so Stockenbojer.

Hospiz und Palliative Care (HPC)-Projekte in Umsetzung

In den letzten Jahren wurden verschiedene Angebote geschaffen und ausgebaut.

  • Das Projekt Hauskrankenpflege im Zentrum das den ersten Durchgang abgeschlossen hat, zielt darauf ab, Mitarbeiter:innen mobiler Pflegeeinrichtungen einheitlich zu schulen und die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen flächendeckend zu verbessern. Es unterstützt Mitarbeiter:innen der Hauskrankenpflege in ihrer täglichen Arbeit.
  • Über den VSD Vorsorgedialog®, der als sonstige Patientenverfügung gilt, werden Bedürfnisse und Wünsche für ein gutes Leben und würdevolles Sterben festgelegt. Als erstes Altenwohn- und Pflegeheim in Kärnten hat das Ernst-Schwarz Haus in Waiern den VSD-Vorsorgedialog® implementiert.  
  • Dem VSD Vorsorgedialog® voraus geht das Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Alten- und Pflegeheim, das seit 2019 in Kärntner Einrichtungen erfolgreich umgesetzt wird.

Der Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen engagiert sich für eine flächendeckende Umsetzung sowie fortlaufende Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Hospiz Aus- und Fortbildungen

Die Ausbildung neuer Freiwilliger sowie die laufende Fortbildung bestehender Begleiter ist unabdingbar, um den Bedarf an benötigter Betreuung zu decken. Caritas, Diakonie und Österreichisches Rotes Kreuz bieten jährlich mehrere Hospiz-Grundausbildungen sowie zahlreiche Fortbildungen an.

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  • Online: 12.10.2023 - 09:24
  • Edit: 12.10.2023 - 09:38