Bad Eisenkappel
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Projekt läuft bis Ende des Jahres

Katastrophenhilfe Kärnten: Arbeitslose helfen beim Wiederaufbau nach Unwetterschäden

Seit Mitte August läuft das Beschäftigungsprojekt „Katastrophenhilfe Kärnten“ in acht Kärntner Gemeinden. Dabei erhalten Arbeitssuchende sinnstiftende Aufgaben und unterstützen Kommunen bei den Aufräumarbeiten nach den enormen Regenfällen.

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Überschwemmungen, Hochwasser, Hangrutschungen und Muren: Fast ganz Kärnten war von den unwetterartigen Regenfällen Anfang August 2023 betroffen. Weniger als zwei Wochen später starteten die ersten Arbeitssuchenden ihren Einsatz in den schwer getroffenen Gebieten.

Katastrophenhilfe 2023

„Katastrophenhilfe 2023“ ist ein gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt im Rahmen der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung „Miteinander Kärnten“, umgesetzt von GPS Kärnten. Das Projekt dauert vorerst noch bis 31. Dezember 2023.

Projektziele sind die Wiedereingliederung und nachhaltige Integration von Älteren und Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt und die raschen und unbürokratischen Hilfestellungen bei Aufräumarbeiten für Gemeinden, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Das Projekt ist kärntenweit für 15 Personen im Katastrophenfall geplant. Aktuell sind elf Personen im Einsatz in den Gemeinden Gallizien, Völkermarkt, Eberndorf, Bleiburg, Griffen, Bad Eisenkappel, St. Georgen und St. Paul im Lavanttal. Die Gesamtkosten betragen 140.000 Euro, davon finanziert das AMS 93.338 Euro und das Land Kärnten 46.662 Euro.

Statements zum Projekt

In Bad Eisenkappel sind derzeit zwei zusätzliche Personen über die „Katastrophenhilfe“ beschäftigt. Bürgermeisterin Elisabeth Lobnik berichtet: „Die Männer unterstützen unsere Bauhofmitarbeiter bei der Sanierung der beschädigten Infrastruktur, quer durch die gesamte Gemeinde. Ausgespülte Straßenbankette müssen saniert werden, die Wanderwege rund um den Ort sind teilweise stark beschädigt oder durch umgestürzte Bäume verlegt, mit Sand und Schlamm verunreinige Wiesen und Flächen müssen gesäubert werden. Ich bin überzeugt, dass alle Beteiligten sehr von dieser Maßnahme profitieren. Mit 200 km² Fläche ist unsere Gemeinde sehr groß und macht unseren Bauhofmitarbeitern auch in ‚normalen‘ Zeiten sehr viel Arbeit. Die zusätzliche Belastung durch die Naturkatastrophe kann durch die Unterstützung aus dem Beschäftigungsprojekt etwas gemildert werden.“

Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig: „In Krisenzeiten ist es notwendig, Hilfe aufzustellen, die einerseits schnell, andererseits aber auch längerfristig wirkt. Daher sind die Personen, die wir in den Gemeinden über das Projekt „Katastrophenhilfe Kärnten“ in Beschäftigung gebracht haben, unterschiedlich lange im Einsatz, von mehreren Wochen bis hin zu mehreren Monaten.“

Für Katastrophenschutz- und Gemeindereferent Daniel Fellner: „Nur, weil das Gröbste beseitigt wurde, heißt das noch lange nicht, dass das Leben wieder in geordneten Bahnen verläuft. Die Behebung von Unwetterschäden dauert lange und bindet viele Kräfte. Jede zusätzliche Arbeitskraft, jedes zusätzliche paar Hände, wird dringend gebraucht.“

AMS-Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig: „Der Nutzen dieses Projektes ist ein vielfacher: Wir schaffen damit rasch, vor Ort und auf längere Sicht Hilfe für Gemeinden. Gleichzeitig schaffen wir regional Chancen für Arbeitsuchende mit Beschäftigungsmöglichkeiten, die einen großen gesellschaftlichen Mehrwert haben“. Die Zielgruppe sei weit gefasst, insbesondere richtet sich die Maßnahme aber an Ältere und Langzeitarbeitslose. „Hier muss man auch die Tätigkeitsfelder im Blick haben: Gefragt sind Hilfs- und Fachkräfte mit handwerklichen Fähigkeiten, die auch körperlich belastbar sind für die vielfältigen Aufräumarbeiten.“

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  • Online: 16.10.2023 - 13:04