Hier kamen Experten zu Wort
Roadshow „Area Süd“: „Wirtschaftsraum Südösterreich – Das Potential des Koralmbahntunnels“
Gestern machte die Roadshow "AREA Süd" im Veranstaltungszentrum K3 in St. Kanzian am Klopeiner See Halt. Dabei wurde das vielfältige Potenzial des Koralmtunnels vorgestellt.
Die Koralmbahn ist das größte Infrastrukturprojekt im Süden Österreichs, das ab Ende 2025 die Bundesländer Steiermark und Kärnten miteinander verbinden wird. Der Kärntner Teilabschnitt der Bahnstrecke geht bereits am 10. Dezember 2023 in Betrieb. Die Potentiale der Koralmbahn für die Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg, präsentierten gestern Wirtschaftsvertreter vor rund 200 interessierten Politikern und Unternehmern in St. Kanzian. So kamen zur gestrigen Veranstaltung, die in Kooperation zwischen der Wirtschaftskammer Kärnten und dem Slowenischen Wirtschaftsverband Kärnten (SGZ)durchgeführt wurde, auch zahlreiche Unternehmer aus dem benachbarten Slowenien.
Neues Bahnzeitalter für Kärnten
Die künftige AREA Süd, so die neue Dachmarke der Wirtschaftskammern Kärnten und Steiermark, umfasst knapp ein Drittel der Fläche Österreichs, auf der rund 1,8 Millionen Menschen und mehr als 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten eine Wirtschaftsleistung von knapp 70 Milliarden Euro erbringen.
Die Koralmbahn bringt für die Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg eine großartige logistische Verbesserung. Die gesamte Region Alpe Adria wird ebenfalls davon profitieren. Nebst wirtschaftlicher Verbesserung, werden sich viele Chancen und Möglichkeiten in allen Bereichen ergeben. Die Bahn schafft auch eine wegweisende Gelegenheit zur nachhaltigen Förderung unseres gemeinsamen Lebensraumes.
KommR Benjamin Wakounig, Präsident SGZ
Über die Chancen und Potenziale des neuen Wirtschaftsraumes Süd referierten im Rahmen der Roadshow die Leiter der Wirtschaftspolitik der WK Kärnten und der WK Steiermark, Herwig Draxler und Ewald Verhounig sowie Eric Kirschner vom Joanneum Research, Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung.
Ebenso ein Wort mitzureden hatten Jürgen Mandl (Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten), Benjamin Wakounig (Präsident SGZ), Rudolf Bredschneider (Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer Völkermarkt), Gerhard Oswald (Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer Wolfsberg) und Reinhard Wallner (ÖBB-Leiter Regionalmanagement, Nah- und Regionalverkehr Kärnten).
Reinhard Wallner informierte u.a. über die Chancen, die die Koralmbahn für Südösterreich bringen wird. „Mit der Inbetriebnahme rückt Südösterreich in ein Umfeld hochwertiger Verkehrsinfrastruktur, die Reisezeiten werden mit dem Individualverkehr nicht mehr machbar sein. Mit der Vollinbetriebnahme wird der gesamte öffentliche Verkehr durch die Einführung des integrierten Taktverkehrs in Österreich angepasst. Wir sprechen hier von einer Vervierfachung des Fernverkehrs von und nach Kärnten, dem Ausbau des Nahverkehrs und dem zusätzlichen Ausbau des Angebots auch in den Randzeiten und am Wochenende“. Es brauche das Zusammenspiel aller Beteiligten, um die Menschen zum Umstieg vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen, mahnte Waller: „Auch wenn ich immer höre, es sind nur mehr 800 Tage: Wenn man jetzt erst damit beginnt, Projekte zu planen, ist das viel zu spät. Die Bahn wird früher in Betrieb gehen, als die Projekte auf Schiene gebracht werden.“
Auch Unternehmer aus der Region waren bei der Roadshow vertreten, um über Chancen der neuen “Superregion“ zu sprechen. Darunter auch Werner Kruschitz, GF von KRM – Kunststoff Recycling Maschinen GmbH und Robert Karlhofer, GF von Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten – Lavanttal, KSL Tourismus Marketing GmbH.
Die Wünsche an die ÖBB sind im Bezirk Völkermarkt vor allem, dass die Hochgeschwindigkeitszüge auch in Kühnsdorf halten. In der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten – Lavanttal setzt man ebenfalls auf die Bahn und will dass Hochgeschwindigkeitszüge auch direkt in Sankt Kanzian halten. „Bei den Inlandstouristen ist unsere Region an 5. Stelle aller Inlandsdestinationen, eine bequeme Bahnanreise ohne Umsteigen wäre ein wichtiger Pluspunkt“, betonte Robert Karlhofer.
Die Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten – Lavanttal startete deshalb am 6. September 2023 eine Online-Petition unter der Headline „JA zum Koralmbahn IC-Halt am neuen Bezirksbahnhof Klopeiner See / Kühnsdorf in Südkärnten“. Zum Sammelziel von 5.000 Unterschriften fehlen noch rund 1.900 Stimmen. Hier geht’s direkt zur Petition.
- Online: 17.10.2023 - 14:34
- Edit: 17.10.2023 - 14:45