Kärnten
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Stromnetzkosten in Kärnten: Netztarife sollen 2024 um 21,4% angehoben werden

Wie E-Control gestern, Montag, bekannt gab, werden sich die Netzentgelte für Strom mit Jänner 2024 größtenteils erhöhen. Scharfe Kritik kommt diesbezüglich seitens der Kärntner Politik und Wirtschaft.

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Nachdem der Landesenergieversorger Kelag erst kürzlich trotz einer Verdoppelung des Konzernergebnisses die Strompreise erhöht hat, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft für den Wirtschaftsstandort Kärnten: Die Netztarife sollen um 21,4 Prozent angehoben werden, obwohl sie im Österreichschnitt nur um 11,2 Prozent teurer werden. 

Die Erhöhung der Netzentgelte für Strom soll vor allem auf die Inflation, die gestiegenen Investitionen sowie reduzierte Abgabemengen zurückzuführen sein, erklärt E-Control. „Im Österreichschnitt ergeben sich ab 2024 um etwa 11,25% höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung rund 32,- Euro pro Jahr bzw. 2,70 Euro pro Monat.“

©E-Control

Es hagelt Kritik! Einige Statements dazu sind:

Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig: „Kärnten ist bei den Netztarifen ohnehin schon überbordend belastet, der neuerliche und massive Preissprung ist nicht hinnehmbar. Während in anderen Bundesländern die Netzkosten deutlich weniger steigen oder sogar sinken, droht Kärnten ein massiver Preissprung. Kärnten fordert bei der E-Control volle Aufklärung ein, auch eine rechtliche Überprüfung dieser massiven Steigerung behalten wir uns ausdrücklich vor. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.“ Schuschnig fordert einmal mehr eine Reform der Stromnetzabgaben: „Es zeigt sich einmal mehr, wie dringend es österreichweit einheitliche Netztarife braucht. Kärnten fordert das seit Jahren ein, hier muss es endlich zu Bewegung kommen.“

Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer: „Die KELAG macht weiter Rekordgewinne auf Kosten der Bürger, während etwa in Tirol die TIWAG die Strompreise mit Jahresbeginn neuerlich auf 12,7 Cent/kWh senkt. Mit welcher Begründung werden jetzt auch die Stromnetzkosten in Kärnten nochmals um über 20 % erhöht? Die rot-schwarze Landesregierung hätte diesen Wahnsinn stoppen müssen, statt den Bürgern neuerlich in den Rücken zu fallen“

Wirtschaftskammer Kärnten Präsident Jürgen Mandl: „Wir werden uns diese offensichtliche Benachteiligung des Standortes nicht länger gefallen lassen. Ich verlange von der E-Control und von der Kärnten Netz volle Aufklärung, weshalb die Netztarife 2024 in Kärnten beinahe doppelt so stark steigen wie im Durchschnitt der Bundesländer, während sie beispielsweise im industriell starken Oberösterreich sogar um fast elf Prozent sinken!“

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  • Online: 19.12.2023 - 16:08