Kärnten
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KSV1870 informiert:

1. Halbjahr 2024: 186 Firmenpleiten in Kärnten

Laut aktueller KSV1870 Insolvenzhochrechnung wurden in Kärnten in den ersten sechs Monaten 2024 insgesamt 186 Unternehmen insolvent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 ist das ein Zuwachs von 10 Fällen.

Im ersten Halbjahr 2024 wurden laut KSV1870 102 Insolvenzverfahren über Kärntner Unternehmen eröffnet. Zusätzlich wurden 84 weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner abgewiesen. In Summe sind damit 186 Unternehmen insolvent, das entspricht einem Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Interessant ist die Verschiebung innerhalb der Fälle: plus 36 Prozent bei den Eröffnungen und fast minus 17 Prozent bei den mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren.

„Die Verschiebung hin zu den eröffneten Verfahren ist sehr erfreulich und ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Transparenz in der Wirtschaft. Ein eröffnetes Verfahren bedeutet eine geordnete Aufnahme der Schulden, Prüfung auf Anfechtbarkeiten, gleichmäßige Gläubigerbefriedigung, eine Analyse hinsichtlich strafbarer Handlungen und vor allem eine Chance auf Sanierung“, hält Mag. Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Standort Kärnten, fest.

Insolvenztreiber Handel, Bau und Beherbergung/Gastronomie

Nach wie vor dominieren Betriebe aus dem Bereich des Handels, der Beherbergung/Gastronomie und der Bauwirtschaft das Kärntner Insolvenzgeschehen. Diese drei Branchen geben in der Insolvenzstatistik seit vielen Jahren „den Ton an“ und sind aktuell für fast die Hälfte aller eröffneten Insolvenzfälle verantwortlich. „Angesichts eines in Österreich recht hohen Preisniveaus, etwa beim Faktor Energie, leiden diese Branchen unter ihrer energieintensiven Tätigkeit ganz besonders“, so Wiesler-Hofer.

Ausblick: Mehr Pleiten bis Jahresende erwartet

„Es ist davon auszugehen, dass die jüngsten Insolvenzentwicklungen in Richtung Jahresende ihre Fortsetzung finden werden. Demnach ist aus heutiger Sicht zu erwarten, dass die Gesamtzahlen 2024 etwa auf dem Niveau von 2019 zu Fall kommen, das wären rund 325 Fälle“, fasst Barbara Wiesler-Hofer ihre Einschätzung zusammen.

Bundesländervergleich: Kärnten auf Platz 7 im Ranking der Steigerungen

Im bundesweiten Durchschnitt sind die Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 26 Prozent gestiegen. Mit Ausnahme von Tirol verzeichnen alle Bundesländer Steigerungen. Kärnten verzeichnet im Bundesländervergleich mit einem Plus von 5,7 Prozent nach dem Burgenland (+ 84 %), Vorarlberg (+ 82,4 %), Wien (+ 36,2 %), Oberösterreich (+ 34,2 %), Steiermark (+ 29,1 %) und Niederösterreich (+12,1 %) die siebentgrößte Steigerung.

  • Online: 12.06.2024 - 08:30