Völkermarkt
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Das VK24 Interview

Zwischen Verletzlichkeit und Stärke: Künstlerin aus Völkermarkt präsentiert ihre “Wunde“

Renate Pirker lebt in Völkermarkt und ist bildende Künstlerin. Ihr Weg begann jedoch in einer völlig anderen Richtung. Neugierig?

Renate Pirker ist 57 Jahre alt, wohnt seit sechs Jahren in Völkermarkt und hat sich in den letzten Jahren einen Namen als bildende Künstlerin gemacht. Ihr Weg begann jedoch in einer völlig anderen Richtung: Nach einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau war sie neun Jahre in diesem Beruf tätig. Später entschied sie sich für eine Umschulung zur diplomierten Behindertenpädagogin, einem Beruf, dem sie ein viertel Jahrhundert lang treu blieb. Doch das Leben hielt für sie eine unerwartete Wende bereit…

Auf den Ton gestoßen

In einer Phase persönlicher Veränderung, die ihr viel Zeit für sich selbst schenkte, entdeckte Pirker ihre Leidenschaft für die Kunst – genauer gesagt, für das Arbeiten mit Ton. Im November 2019 nahm sie zum ersten Mal Ton in die Hand und spürte sofort eine tiefe Verbindung zu diesem Material. „Es hat sich etwas in mir aufgetan“, beschreibt sie VK24 im Interview. Seitdem hat sie sich dem Modellieren von Skulpturen verschrieben und ist davon überzeugt, ihre wahre Berufung gefunden zu haben.

©Marta Gillner Photography 

Ihre Arbeiten umfassen vorwiegend figurative Skulpturen, Büsten und Köpfe. Mit beeindruckendem Durchhaltevermögen und Kreativität schafft sie jährlich etwa 20 Werke, wobei sich ihre Gesamtzahl inzwischen auf rund 100 Skulpturen beläuft. Künstler wie Virgilius Moldovan und Xenia Hausner inspirieren sie. Moldovans hyperrealistische und übersteigerte Plastiken faszinieren sie ebenso wie Hausners großformatige, bunte Werke, die menschliche Beziehungen in all ihren Facetten darstellen.

“Die Wunde“

Eines von Pirkers bedeutendsten Werken ist „Die Wunde“, eine Skulptur, die einen tiefgreifenden gesundheitlichen Einschnitt in ihrem Leben thematisiert. Die Arbeit symbolisiert nicht nur den Schmerz und Schock eines solchen Erlebnisses, sondern auch die Hoffnung und Erkenntnis, die daraus hervorgeht. Ein leuchtendes weißes Band in der Skulptur steht sinnbildlich für das Licht, das Pirker durch diese schwierige Zeit geführt hat.

“Die Wunde“ von Renate Pirker ©Marta Gillner Photography 

Ihr Talent blieb nicht unbemerkt

Im März 2024 wurde Renate Pirker Mitglied in der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs. Bei ihrer Teilnahme am Art Award 2024 gelang ihr ein großer Erfolg, denn ihre Arbeit wurde von der Jury unter die sechs besten Einreichungen österreichweit gewählt. Für Pirker ist dies eine bedeutende Anerkennung, die sie darin bestärkt, ihren künstlerischen Weg weiterzugehen. Mit Stolz und Vorfreude blickt sie auf die Ausstellung im Kunstsalon Schönbrunn am 11. Oktober 2024, bei der die endgültige Juryentscheidung bekannt gegeben wird.

“Lange Nacht der Museen“

Ein weiteres Highlight in ihrem Kalender ist die „Lange Nacht der Museen“ am 5. Oktober 2024 im STEP Völkermarkt. Gemeinsam mit der Künstlerin Heidi Falk-Koller präsentiert sie eine Ausstellung zum Thema „Im Zentrum – Das Herz“. Die Werke der beiden Künstlerinnen, darunter Pirkers Wandskulpturen und Plastiken, beleuchten das Herz als Ursprung und Endpunkt menschlicher Emotionen.

Und 2025?

Auch für das Jahr 2025 hat Renate Pirker bereits große Pläne. Im Sommer wird sie ihre Arbeiten in der Turmgalerie in Völkermarkt zeigen. Im Herbst folgen Ausstellungen im Schloss Schönbrunn sowie in der Galerie TART in Villach. Die Künstlerin beschreitet mit ungebrochener Leidenschaft und Kreativität neue Wege. Ergo: Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen!

  • Online: 03.10.2024 - 12:47