Gerichtsverhandlung vertagt
Nach Gewaltvorwürfen: Lokalpolitiker tritt zurück
Ein schwerwiegender Fall häuslicher Gewalt wurde im September 2024 bei der Polizeiinspektion St. Kanzian zur Anzeige gebracht. Ein 23-jähriger Mann, der als Lokalpolitiker tätig war, steht im Mittelpunkt der Ermittlungen.
Eine 21-jährige Frau wandte sich Ende September an die Polizei, nachdem sie eigenen Angaben zufolge erneut von ihrem Ex-Partner (23) attackiert worden war. Wie die Polizei mitteilte, beschrieb die junge Frau eine beängstigende Gewaltspirale, die von September 2020 bis September 2024 andauerte. Sie berichtete von rund 20 Übergriffen, bei denen der Mann sie mit Fäusten und einem Messer angegriffen und sogar mit dem Tod bedroht haben soll. Einmal soll er sie sogar widerrechtlich in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt haben. Die Frau und der Beschuldigte haben ein gemeinsames Kind.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wirft dem Mann fortgesetzte Gewaltausübung vor. Vorläufige Schutzmaßnahmen wurden bereits im September ergriffen, darunter ein Annäherungs- und Waffenverbot.
Gerichtstermin vertagt
Bei der Verhandlung am Landesgericht Klagenfurt am Dienstag stand vor allem die Schwere der Vorwürfe im Fokus. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die 21-jährige Frau immer wieder terrorisiert und gefährlich bedroht zu haben. Die Verhandlung wurde auf Januar 2025 vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.
Konsequenzen für den Lokalpolitiker
Der Fall erlangte durch die mediale Berichterstattung breite Aufmerksamkeit. Wie gestern bekannt wurde, wurde der Lokalpolitiker nach einer Berichterstattung vom ORF von seiner Partei, der SPÖ, kontaktiert. Der 23-Jährige legte daraufhin alle politischen Ämter nieder und trat aus der Partei aus.
- Online: 28.11.2024 - 08:24