Samt Schmerzensgeldzahlung
Sieben Monate bedingt: Urteil nach jahrelanger Gewalt an Ex-Partnerin
Ein 24-jähriger ehemaliger Kommunalpolitiker wurde am Donnerstag wegen fortgesetzter Gewalt an seiner Ex-Partnerin nicht rechtskräftig zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt.
Nachdem die Gerichtsverhandlung gegen einen jungen Mann aus der Gemeinde St. Kanzian Ende November 2024 vertagt wurde – VK24 berichtete – wurde der Fall gestern fortgesetzt. Laut ORF Kärnten war die Liste der Vorwürfe lang: Würgen, Schläge, das Ausreißen von Haaren und Morddrohungen gehörten zu den Anklagepunkten. Richterin Lisa Kuschinsky stellte bereits zu Beginn der Verhandlung klar, dass eine Diversion – ein Verfahren ohne förmliche Strafe – bei diesen massiven Anschuldigungen nicht infrage käme.
Jahre der Gewalt dokumentiert
Die Hauptzeugin, die jetzt 22-jährige Ex-Partnerin des Mannes, schilderte in bewegenden Aussagen ihr Leid. Sie lernte den Angeklagten als Teenager kennen und hoffte, seine Aggressionen kontrollieren zu können. Der ORF Kärnten berichtete zudem, dass Fotos von Blutergüssen und ein Video, in dem der Angeklagte die Frau mit einem Messer bedroht, vor Gericht als Beweismittel präsentiert wurden. Die Ex-Partnerin, die auch Mutter seines Kindes ist, zeigte den Mann im September 2024 an. Sie sagte aus, dass die Angriffe selbst nach der Geburt des gemeinsamen Kindes nicht aufhörten.
Gerichtsurteil
Der Angeklagte leugnete zunächst die Vorwürfe, räumte dann jedoch auf Drängen seines Verteidigers einige Taten ein. Das Gericht verurteilte ihn zu sieben Monaten bedingter Haft. Zusätzlich muss er seiner Ex-Partnerin 3.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die Anwältin des Opfers, Astrid Wutte-Lang, empfahl dem Verurteilten den Besuch eines Psychiaters. Eine Anti-Gewalt-Therapie habe er bereits begonnen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
- Online: 10.01.2025 - 08:44
- Edit: 10.01.2025 - 08:46