Kärnten
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Herausfordernde Einsatzgebiete

Entminungsdienst des Bundesheeres im Einsatz: Über 34 Tonnen Kriegsmaterial vernichtet

Im vergangenen Jahr stand der Entminungsdienst des Bundesheeres 995 Mal im Einsatz, um Kriegsrelikte in ganz Österreich zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Dabei handelte es sich um über 24 Tonnen Kriegsmaterial verschiedenster Art.

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2024 wurde vom Entminungsdienst des Bundesheeres, kurz EMD, 34.687,30 Kilogramm Kriegsmaterial vernichtet. Mit dieser Sprengstoffmenge könnte man bis zu 100 Hochhäuser mit 20 Stockwerken kontrolliert sprengen. Die Spezialisten vernichteten unter anderem 65 Streubomben, 31 Anti-Personen Minen und 44 Bombenblindgänger ab einem Gewicht von 50 Kilogramm und machten diese unschädlich.

Herausfordernde Einsatzgebiete

Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes sind vielfältig: Wasser, alpines Gelände, Wald sowie urbanes Gelände zählen dazu. Die Tauchgruppe des Entminungsdienstes barg 571,5 Kilogramm Kriegsmaterialien aus Gewässern; im hochalpinen Gelände wurden 146 Kilogramm Munition und Kriegsmaterial geborgen und vernichtet. Um diese Gebiete zu erreichen, legte der Entminungsdienst 280.585 Kilometer zurück – dies entspricht ungefähr sieben Erdumrunden.

Vernichtung und Entsorgung von Kriegsmaterial

Der EMD vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 14,91 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials mittels Sprengung. Etwa 4,8 Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 6,57 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung gebracht.

Besonders herausfordernd für die Spezialisten war, dass sie 47-mal auf nicht handhabungssichere Munition stießen. Diese war nicht transportfähig und musste vor Ort, also außerhalb von Sprengplätzen des Bundesheeres, durch Sprengen vernichten werden. Dabei wurden 422,90 Kilogramm Kriegsmaterial unschädlich gemacht. Sämtliche Sprengungen erfolgten ohne Sach- und Personenschäden.

Die Einsatzgebiete

Aufgrund der EMD-Dienststellen in Wien, Graz und Linz-Hörsching sowie einer 24-Stunden-Rufbereitschaft können die Entminungsspezialisten innerhalb kürzester Zeit vor Ort sein, um verdächtige Gegenstände zu untersuchen und Gefahren aus vergangenen Kriegen zu beseitigen.

  • Niederösterreich: 14,03 Tonnen Kriegsmaterial bei 462 Einsätzen
  • Steiermark: 9,39 Tonnen bei 129 Einsätzen
  • Wien: 5,81 Tonnen bei 56 Einsätzen
  • Oberösterreich: 2,23 Tonnen bei 107 Einsätzen
  • Kärnten: 1.553,37 Kilogramm (1,55 Tonnen) bei 84 Einsätzen
  • Burgenland: 914,17 Kilogramm bei 81 Einsätzen
  • Tirol: 621,20 Kilogramm bei 43 Einsätzen
  • Salzburg: Etwa 70 Kilogramm bei 19 Einsätzen
  • Vorarlberg: 80,43 Kilogramm bei 13 Einsätzen.

Was tun bei einem verdächtigen Gegenstand?

Ein Hantieren mit Munition und Sprengmitteln ist für Unbefugte äußerst gefährlich. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man Abstand halten, verhindern, dass Personen oder Tiere dem Fund zu nahekommen und unverzüglich die Polizei kontaktieren. Danach werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren.

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  • Online: 20.01.2025 - 12:11