Weniger Verkehr, gezieltere Sanierung: Land spart mit neuer Straßenkategorie

Kärnten passt sein Landesstraßennetz an. Mit einer Änderung des Straßengesetzes wurde eine neue Straßenkategorie eingeführt. Die „Landesstraßen LR“ ergänzen ab sofort die bisherigen Kategorien „Landesstraßen B“ und „Landesstraßen L“ und betreffen vor allem Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen.

Rund 220 Kilometer des insgesamt etwa 2.750 Kilometer langen Landesstraßennetzes in Kärnten werden künftig als „Landesstraßen LR“ geführt. Diese weisen durchschnittlich weniger als 400 Fahrzeuge pro Tag auf. Bislang mussten auch diese Strecken nach denselben Standards saniert werden wie stark frequentierte Straßen – ein Umstand, der sowohl finanziell als auch praktisch zunehmend als problematisch galt.

Mit der neuen Kategorie wird nun die Möglichkeit geschaffen, Sanierungsmaßnahmen stärker am tatsächlichen Bedarf auszurichten. „Wo weniger Verkehr ist, braucht es auch keine so aufwändigen Ausbauformen“, erklärt Straßenbaureferent LHStv. Martin Gruber. „Das bedeutet: schmalere Fahrbahnen, geringere Belastungsklassen, aber weiterhin hohe Qualität bei der Umsetzung.“

Durch diese Anpassung rechnet das Land mit Einsparungen von rund 400.000 Euro pro Jahr. Die frei werdenden Mittel sollen in die Sanierung weiterer Strecken fließen und so langfristig zur Verbesserung des gesamten Straßennetzes beitragen – inklusive positiver Effekte auf die Verkehrssicherheit.

Erstmals zur Anwendung kommt die neue Kategorie noch in diesem Jahr – unter anderem bei der LR 22 Schlanitzeralm Straße, der LR 103 Zellwinkler Straße und der LR 131 Trögerner Straße. Diese Strecken galten bislang als unwirtschaftlich zu sanieren, könnten jetzt jedoch rasch und bedarfsgerecht instand gesetzt werden.