Gedenken, Geschichte, Gemeinschaft
Impuls für Region und Kultur: Pilgermuseum Globasnitz ist nun Teil des kärnten.museum
Mit einer feierlichen Eröffnung ist das Pilgermuseum in Globasnitz am Mittwoch, dem 30. April 2025, offiziell als Außenstelle des kärnten.museum in die neue Saison gestartet. Für Kulturreferent LH Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber, Bürgermeister Bernard Sadovnik und Museumsdirektor Wolfgang Muchitsch markiert dieser Schritt einen Meilenstein für die Region, die Wissenschaft und den Tourismus.
„Wir sichern damit diese bedeutende archäologische Stätte langfristig ab und schaffen durch gemeinsame Strukturen mehr Sichtbarkeit“, betonte LH Peter Kaiser in seiner Ansprache am 30. April in Globasnitz. Besonders wichtig sei, das historische Erbe zu bewahren – der Kranich in den Mosaiken des Hemmabergs stehe symbolisch für Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten.
LHStv. Martin Gruber hob die Verbindung von Wissenschaft, Kultur und regionaler Entwicklung hervor: „Der Hemmaberg ist ein einzigartiger Ort, der nicht nur die Vergangenheit zeigt, sondern auch Zukunft für die Region schafft.“ Ein geplanter Platz vor dem Museum soll künftig als Ort der Begegnung dienen.
Museumsdirektor Wolfgang Muchitsch sprach von einem „besonderen Moment“, denn das Pilgermuseum ist nun die elfte Außenstelle des kärnten.museum. Die neue Struktur bedeutet auch eine organisatorische Veränderung: Während das Gebäude weiterhin im Eigentum der Gemeinde bleibt, übernimmt das kärnten.museum künftig Betrieb, Personal und Marketing. Für Bürgermeister Bernard Sadovnik geht damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Chor der Volksschule Globasnitz und dem Kärntner Musiker Thomas Koran. Als Höhepunkt wurde der Kurzfilm „Hemmaberg. Der Heilige Gipfel Kärntens“ von Filmemacher Christian Schott, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Rolf Bickelhaupt, uraufgeführt. Auch ein Gemälde der Künstlerin Gottfriede Edlinger bildete einen stimmungsvollen Rahmen für diesen besonderen Tag. Zudem wurde in Erinnerung an die verdiente Archäologin Elisabeth Ladstätter, die eng mit dem Ort verbunden war, im Museum eine Gedenktafel enthüllt. Die Gemeinde verlieh ihr posthum die Ehrenbürgerschaft.
Fakten zum Pilgermuseum
Die Ursprünge des Museums reichen zurück bis in die 1970er Jahre, als mit den Ausgrabungen auf dem Hemmaberg begonnen wurde. Dort wurde ein frühchristliches Pilgerheiligtum aus der Zeit der Völkerwanderung (ca. 400–600 n. Chr.) entdeckt, ebenso wie ein ostgotisches Gräberfeld. Die wissenschaftliche Betreuung lag seit rund 20 Jahren beim kärnten.museum. Nun wird dieser Schritt mit dem neuen Status institutionell gefestigt.
Pionierarbeit leistete der Archäologe Franz Glaser, der das Museum mitbegründete und heute ehrenamtlich leitet. Für ihn sind Museum und Heiligtum untrennbar verbunden. „Ich freue mich, dass das Land den Betrieb nun übernimmt“, sagte Glaser.
Online: 02.05.2025 - 07:07