Kärnten
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Forderung: Schluss mit Ticket-Hürden!

Arbeitsgespräch zur Koralmbahn: Erleichterung für Pendler

Wenige Monate vor der Inbetriebnahme der Koralmbahn haben sich LHStv. Martin Gruber, Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig und Christian Struger, Sprecher der Pendlerinitiative Kärnten und ÖAAB/FCG-Fraktionsvorsitzender in der AK Kärnten, zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die neue Bahnverbindung für Kärntens Pendler bestmöglich gestaltet werden kann.

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„Die Koralmbahn ist ein Meilenstein für den Süden Österreichs. Sie bringt Regionen näher zusammen, eröffnet einen neuen Wirtschaftsraum und schafft damit enorme Chancen – besonders für die vielen Berufspendler in Kärnten“, betonte LH Stv. Martin Gruber. Um diese Chancen voll auszuschöpfen, müssen jetzt die notwendigen Weichen gestellt werden.

Ein erster Meilenstein konnte bereits erreicht werden: Ab März 2026 wird die WESTbahn täglich zehnmal am Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See halten. „Dafür haben wir jahrelang gekämpft. Jetzt wird der Halt in Kühnsdorf endlich Realität“, zeigte sich LR Sebastian Schuschnig erfreut. Neben Kühnsdorf werden künftig auch die WESTbahn-Haltestellen in Klagenfurt, Pörtschach und Villach bedient. „Davon profitiert das gesamte Bundesland – Wirtschaft, Tourismus und natürlich auch die Pendler“, so Schuschnig.

Ausbau von Mikro-ÖVs

Ein zentrales Thema des Treffens war zudem der rasch voranschreitende Ausbau des Mikro-ÖVs in Kärnten. Dieser ermöglicht insbesondere Pendlern eine bessere Anbindung an zentrale Verkehrsachsen. Schuschnig betonte in diesem Zusammenhang: „Der Mikro-ÖV trägt dazu bei, dass alle Regionen von der Koralmbahn profitieren werden – nicht nur jene, die direkt entlang der Strecke liegen.“ Zudem arbeite man laufend an Taktverdichtungen, Angebotsausweitungen und einer Steigerung der Qualität. „Je besser die Taktung und je attraktiver das Angebot, desto mehr werden die Öffis genutzt“, so Schuschnig weiter. Auch die Leistbarkeit des ÖV spiele hier eine wichtige Rolle. Trotz finanzieller Herausforderungen bleibt das Kärnten-Ticket daher weiterhin zu einem fairen Preis erhältlich. „Das war mir persönlich ein großes Anliegen – für viele Pendler ist dieses Ticket ein täglicher Begleiter“, so der Landesrat.

Thema Klimaticket

Ein wichtiges Anliegen der Pendler brachte Christian Struger in das Gespräch ein: die rasche Abschaffung des Stückelungsverbots ohne Mehrlasten für Bundesländer im grenzüberschreitenden Personenverkehr. Derzeit ist es nicht möglich, die Koralmbahn mit dem Kärnten- und dem Steiermark-Klimaticket durchgehend zu nutzen. Für Fahrten über die Landesgrenzen muss derzeit ein separates Ticket erworben werden. „Dieser Schildbürgerstreich schreckt die Pendler auf beiden Seiten jetzt schon ab, die Koralmbahn in Zukunft zu nutzen. Ein Jahrhundertprojekt wird schon vor der Eröffnung vergeigt“, so Struger, und weiter: „Das Kombiverbot der ÖBB für den Personenverkehr über die Landesgrenzen gehört umgehend abgeschafft.“

Unterstützung für diese Forderung erhielt Struger auch in der AK-Vollversammlung in Klagenfurt am 4. Juni, wo alle Fraktionen eine gemeinsame Resolution zur Abschaffung des Kombiverbots verabschiedeten. „Hier ist der Bund gefordert, gemeinsam mit den ÖBB eine praktikable Lösung sicherzustellen“, sind sich auch die Gesprächspartner einig.

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  • Online: 18.06.2025 - 08:18