Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen und den Privatkonkursen
Insolvenzentwicklung im Bezirk Völkermarkt im ersten Halbjahr 2025
Die aktuelle Insolvenzstatistik des KSV1870 zeigt: Im ersten Halbjahr 2025 ging die Zahl der Insolvenzen im Bezirk Völkermarkt sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatpersonen spürbar zurück. Insgesamt mussten 5 Unternehmen (Vergleichszeitraum 2024: 7) Insolvenz anmelden. Die Zahl der Privatkonkurse sank von 25 auf 18 Fälle – ein Rückgang von 28 Prozent.
Unternehmensinsolvenzen
Von Jänner bis Juni 2025 wurden im Bezirk Völkermarkt insgesamt 5 Insolvenzverfahren eröffnet, darunter 3 Konkursverfahren sowie je ein Sanierungsverfahren mit und ohne Eigenverwaltung. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von rund 29 Prozent. Die vorläufigen Passiva belaufen sich auf 2,46 Millionen Euro. Im landesweiten Vergleich zeigt sich: Während die Unternehmensinsolvenzen in Kärnten insgesamt um 5,6 Prozent gestiegen sind, entwickelt sich der Bezirk Völkermarkt entgegen dem Trend.
Ausblick auf das zweite Halbjahr 2025
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Lediglich 14 Prozent der Kärntner Unternehmen (Österreich-Schnitt: 20 Prozent) rechnen bis Jahresende mit einer Verbesserung der Geschäftslage.
„Aus heutiger Sicht ist nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass sich die derzeitige Entwicklung bis zum Jahresende fortsetzen wird“, so Mag. Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin des KSV1870-Standorts Klagenfurt.
Privatinsolvenzen
Im ersten Halbjahr 2025 wurden im Bezirk Völkermarkt 18 Privatinsolvenzverfahren eröffnet. Das entspricht einem Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (25 Fälle). Damit liegt der Bezirk deutlich über dem Kärntner Landestrend, der bei einem Minus von 6,6 Prozent liegt.
Finanzielle Lage privater Haushalte bleibt angespannt
Trotz einer von Wirtschaftsforschern prognostizierten leichten Erholung des privaten Konsums bleibt die finanzielle Situation vieler Haushalte belastet. „Viele Menschen überdenken ihre Ausgaben sehr genau – und Fixkosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel lassen sich kaum einsparen“, erklärt Peißl-Schickmair.
Da bisher nur geringe Anzeichen für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung erkennbar sind, bleibt die Prognose für die weitere Entwicklung der Privatinsolvenzen zurückhaltend: „Es ist davon auszugehen, dass die kommenden Monate aus finanzieller Sicht für viele Haushalte herausfordernd bleiben. Eine spürbare Verbesserung im Jahr 2025 ist derzeit nicht absehbar.“
Ob eine mögliche Verschlechterung der Arbeitsmarktlage zu einem Anstieg der Privatinsolvenzen führen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Eine stabile Erwerbstätigkeit ist Grundvoraussetzung für eine geordnete Entschuldung und eine Rückzahlung an Gläubiger.
Online: 05.07.2025 - 06:10