Konsequenzen nach Polizeieinsatz
Peršmanhof-Einsatz: Einsatzleiter wird versetzt
Nach dem Polizeieinsatz am Peršmanhof in Bad Eisenkappel Ende Juli zieht das Innenministerium erste Konsequenzen: Der stellvertretende Leiter des LSE Kärnten wurde abgezogen und einer anderen Dienststelle zugeteilt.
Nach dem stark kritisierten Polizeieinsatz am 27. Juli 2025 beim antifaschistischen Camp auf dem Peršmanhof, hat das Innenministerium nun reagiert. Der stellvertretende Leiter des Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Kärnten, der den Einsatz angeordnet und geleitet haben soll, wird bis auf Weiteres einer anderen Organisationseinheit zugewiesen.
Laut Innenministerium geschieht dies auch „zur Wahrung seiner schutzwürdigen Interessen“. Eine schriftliche Anordnung für den Einsatz habe es nicht gegeben – Grundlage waren Verdachtsmomente nach dem Kärntner Naturschutz- und Campingplatzgesetz. Vor Ort waren neben der Landespolizeidirektion Kärnten auch die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl beteiligt.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bestätigte zudem, dass er erst nachträglich über den Einsatz informiert worden sei. Dokumentiert wurde dieser mit zahlreichen Fotos und Videos.
Der Einsatz hatte im Sommer für diplomatische Spannungen mit Slowenien gesorgt. Insbesondere Vertreter der Kärntner Slowenen kritisierten das Vorgehen als „unangemessen“ – nicht zuletzt wegen der historischen Bedeutung des Ortes. Am 25. April 1945 war der Peršmanhof Schauplatz eines NS-Massakers an Kärntner Slowenen, darunter Kinder.
Wie mehrere Medien berichten, soll der Abschlussbericht der eingesetzten Analysekommission – in der auch Volksgruppenvertreter mitarbeiten – in der zweiten Oktoberhälfte vorgelegt werden.
Online: 30.09.2025 - 07:17
Edit: 30.09.2025 - 07:20

