Südkärnten
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Neues Gesetz in Sicht

Totalreform im Kärntner Tourismus: Was kommt und was es für Südkärnten bedeutet

Kärnten stellt seine Tourismusstrukturen neu auf: weniger Verbände, klare Aufgaben und ab 2026 eine einheitliche Aufenthaltsabgabe von 4,50 Euro pro Nacht. Geplant sind dafür bessere Infrastruktur und ein landesweites Gästeticket. Auch Südkärnten profitiert – mit Projekten über Bezirksgrenzen hinweg.

Das Land bringt eine umfassende Tourismusreform auf Schiene. Die bisherige Orts- und Nächtigungstaxe wird zu einer einheitlichen Aufenthaltsabgabe zusammengeführt. Laut Begutachtungsunterlagen soll sie ab 1. November 2026 4,50 Euro pro Gast und Nacht betragen (Camping 4 Euro). Mit Start 1. Jänner 2027 soll auch die neue Organisationsstruktur greifen. In der Abgabe inkludiert: Gäste-Mobilität („Öffi“-Freifahrt).

Weniger Kleinststrukturen, klarere Zuständigkeiten

Aus heute rund 125 Einheiten werden künftig zehn Tourismusverbände auf regionaler Ebene. Die Aufgaben werden gebündelt, u. a. bei Kärnten Werbung. Ziel: mehr Schlagkraft an den Märkten, weniger Doppelgleisigkeiten, mehr Personal direkt am Gast.

Finanzierung: 4,50 Euro für mehr Leistung

Die 4,50 Euro ergeben sich aus 3,60 Euro Aufenthaltsabgabe plus 0,90 Euro Mobilitätsanteil. Damit sollen jährlich zig Millionen Euro in Infrastruktur, Angebotsentwicklung und Verkaufsförderung fließen. Ein kostenloses Gästeticket für Öffis ist als unmittelbare Gegenleistung vorgesehen.

WKK-Spartenobmann Josef Petritsch gemeinsam mit Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig bei der Pressekonferenz am 15. Oktober 2025 ©Büro LR Schuschnig

„Weniger Kirchturmdenken, mehr gemeinsame Schlagkraft“, betont Landesrat Sebastian Schuschnig zur Zielrichtung der Reform.

Südkärnten im Blick: Zusammenarbeit Völkermarkt und Wolfsberg

Für Südkärnten ist die stärkere Vernetzung kein Neuland: Die Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten – Lavanttal arbeitet seit Längerem bezirksübergreifend, u. a. am Radmasterplan für Völkermarkt und Wolfsberg – ein Projekt, das Alltags-, Pendler- und Freizeitradverkehr vernetzen soll. Solche Kooperationen könnten im neuen System als Modell dienen.

Was jetzt wichtig wird
• Planungssicherheit für Betriebe und Gemeinden: klare Rollen, transparente Mittelvergabe.
• Sichtbare Gegenleistung für Gäste: funktionierende Mobilität, Infrastruktur-Upgrades ab Start.
• Regionale Projekte fortführen: Südkärntner Kooperationen (z. B. Radmasterplan) konsequent mit der Landesstrategie verzahnen.

Fazit: Die Reform ist landesweit angelegt, und das mit realen Chancen für periphere Regionen. Wenn Umsetzung und Finanzierung halten, was angekündigt ist, kann Südkärnten seine Stärken besser ausspielen und gemeinsam auftreten.

  • Online: 15.10.2025 - 15:27